#endlich

#endlich

Nun ist es raus! Der Salzstreuer darf nicht am Tisch stehen. Auch sonst nichts, was von den Gästen in Händen gehalten wird und am Tisch verbleibt. Aber die Restaurants und Lokale dürfen wieder öffnen, immerhin bis 23 h. Wie viele trotzdem rentabel arbeiten werden mit all den Beschränkungen und Abstandsregeln, bleibt abzuwarten. Vielen nützt die aktuelle Öffnung wenig, wie z.B. den Nachtlokalen, denn da zahlt sich das Aufsperren gar nicht aus.

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Viele Gäste haben schon sehnsüchtig auf die Öffnung gewartet. Ich horche in mich hinein und stelle fest: Ausgehen fehlt mir derzeit nicht! Vielleicht NOCH nicht, aber derzeit ist es so.

Auch Friseure haben wieder offen. Die Erzählungen von Friseurbesuchen wecken derzeit keine Sehnsucht in mir. Vielleicht liegt es daran, dass meine Haare in der Zwischenzeit wieder so lang sind, dass ich sie gut zusammenbinden kann. Aber auch sonst … nein! Keine Sehnsucht nach einem Friseurbesuch. Okeeee …. über Farbe müsste ich ernsthaft nachdenken, da ich derzeit über einen altersentsprechenden Haaransatz verfüge. Wobei … nach 3 Monaten ohne Schneiden und Färben ist der Ansatz schon sehr ausgewachsen. Aber ich bin noch nicht fertig mit überlegen. Färben oder Nichtfärben, das ist hier die Frage.

Wieder unter Menschen

Ein Lichtblick für die Wirtschaft ist, dass die Einkaufszentren wieder aufsperren dürfen. Vor allem an den ersten offenen Tagen waren das für mich die Plätze, um die ich einen hohen Bogen gemacht habe. Es gibt nichts, was ich so dringend brauchen würde, dass ich mich da sofort in eine Shoppingmeile begebe. Ein Buch habe ich gebraucht – nein besser gesagt: gewollt – in den letzten Wochen. Das habe ich mir dann bei einer kleinen Buchhandlung bestellt. Und damit sich die Portokosten (für die Buchhandlung) auch auszahlen, habe ich gleich noch ein zweites gekauft, welches ich demnächst verschenken will.

Am ersten Mai-Wochenende war ich nicht einmal Golfen! Das ist mir schon viel schwerer gefallen, hat sich aber so ergeben. In der Zwischenzeit war ich auf der Golf Range und war sogar schon wieder bei meinem Pro, um wieder in (den) Schwung zu kommen. Meine ersten beiden kleinen Runden hab ich nun auch schon gespielt. Es war herrlich!

Und endlich! Die Bleistifte sind gespitzt! Der Unterricht in der Volksschule und Unterstufe geht wieder los, auch hier mit sehr komplexen Vorschriften und Regelungen.

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Dieses Mal sagen das wohl auch die Schülerinnen und Schüler, weil ihnen zu Hause wohl auch schon die Decke auf den Kopf fällt. Die meisten Eltern sind sowieso darüber froh, ihren Nebenjob als Lehrkraft wieder abzugeben. Manche werden allerdings aus verschiedenen Gründen trotzdem ihre Kinder auch weiter zu Hause lassen (müssen).

Die wievielte Woche ist es nun?

Ach ja … 10 Wochen … eigentlich unglaublich. Das Ganze dauert nun irgendwie schon so lang, dass einerseits ein gewisser Alltag eingekehrt ist, an den ich mich gewöhnt habe und ich andererseits den Überblick verliere. Es hat sich viel getan in den letzten Wochen. Und doch ist es viel zu wenig. Die Unsicherheit ist groß.

Ich habe gelernt, dass der Weg von der Ankündigung in einer Pressekonferenz bis zur Umsetzung ein sehr weiter mit vielen Kurven sein kann. Mit dem 1. Mai 2020 wurden wieder einige Erlässe geändert, manche präzisiert, andere überhaupt erst in Kraft gesetzt. Ich habe mir ja den „Spaß“ gemacht und den einen oder anderen Erlass tatsächlich gelesen. Weil das, was in den Pressekonferenzen gesagt wird erst dann seine Gültigkeit erreicht, wenn es auch niedergeschrieben ist.

Was in den Pressekonferenzen angekündigt wird, muss dann auch erst einmal umgesetzt werden. Da hat es sich dann schon das eine oder andere Mal gespießt. Weil die Menschen, die ausführen sollten, was beschlossen wurde, anderer Meinung waren oder – was eigentlich noch schlimmer ist – die Umsetzung nicht in der Form des Erlasses möglich war. Weil die Maßnahmen einfach nicht durchführbar waren oder man die Mittel und Möglichkeiten dazu nicht hat.

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Ich höre immer lauter werdende Stimmen, die unzufrieden sind. Die Menschen sind ungeduldig, wollen nicht mehr warten. Vor allem jene, die noch keine echte Perspektive für die nächsten Monate haben, hier sei besonders die Kulturszene erwähnt.

Dies hat dann sogar zur ersten Regierungsumbildung geführt. Die zuständige Staatssekretärin hat den Hut genommen. Aus der Außenpolitik kommend und in der österreichischen Kulturszene nicht besonders heimisch, war sie vielleicht nicht ganz die richtige Wahl. Ihre Nachfolgerin wird mit Vorschußlorbeeren überhäuft. Es heißt, sie wäre gut vernetzt, das wird sie brauchen. Wie weit die Entscheidungskraft einer Staatssekretärin im Vergleich zu einem Minister reicht? Man wird sehen. Möge es etwas bringen. Mögen sich die Dinge ändern.

Mich, als überzeugte Optimistin, würden trotzdem auch die Stimmen interessieren, die zufrieden sind. Es muss ja auch Menschen geben, bei denen die Hilfe schon angekommen ist.

Perspektivenlosigkeit macht krank.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die aktuelle Krise auf den gesamten Gesundheitszustand der Bevölkerung auswirkt. Angefangen bei Operationen oder Gesundenuntersuchungen, die verschoben wurden. Weitergehend zu Krankheitssymptomen, die nicht behandelt wurden, weil nicht richtig erkannt. Es wird ja niemand ernsthaft annehmen, dass der Rückgang der Herzinfarktzahlen so wirklich stimmen kann. Vielleicht gab es tatsächlich weniger, weil weniger Stress bei manchen Menschen. Andere hatten/haben mehr davon. Und nicht jeder wurde sofort richtig erkannt und auch behandelt.

Und auch sonst … die Herausforderungen, die von den Menschen zu bewältigen sind, sind groß.

Jedenfalls ist 1. Mai, der Tag der Arbeit, in der Zwischenzeit auch vorbei. Eigentlich in Österreich immer ein Tag zum Feiern, doch auf Grund der Beschränkungen war natürlich kein Mai-Aufmarsch möglich. Nicht, dass ich schon jemals dabei gewesen wäre – meine einzige Erinnerung aus früheren Jahren ist, dass an diesem Tag keine Öffentlichen Verkehrsmittel in Wien gefahren sind und ich um den Prater einen Bogen gemacht habe. Die Veranstaltungen wurden ins Internet und in die TV-Thek verlegt. Um nicht zu sagen verbannt. Denn anders wäre es nicht möglich gewesen, auf Grund des noch bestehenden Versammlungsverbotes.

Heuer war es ein besonders trauriger Tag, nachdem es so viele Arbeitslose mehr gibt als in den Monaten vor der Krise. Auch viele junge Erwachsene sind betroffen, weil sie die Schule / Ausbildung abgeschlossen haben. Dies trotz der widrigen Umstände, aber sie haben keine Aussicht auf einen Arbeitsplatz. Alle, die in Zeiten wie diesen ihre Ausbildung gut beenden können, verdienen Anerkennung! Auch das muss einmal gesagt werden.

Ich bin nach wie vor im Home Office, nur einmal pro Woche arbeite ich im Office. Es läuft gut. Es klappt gut. Auch die Trennung zwischen Büro und Office klappt gut. Und somit zähle ich mich zu den glücklichen Menschen, die die Chance haben, weiter gut arbeiten zu können. In der sogenannten „neuen Normalität“.

Aber …. es ist NICHT NORMAL.

Am aufsteigenden Ärger meinerseits angesichts dieses Ausdruckes hat sich nichts geändert in den letzten Wochen. Es heißt nicht, dass ich unbedingt eins zu eins die „alte Normalität“ wiederhaben möchte. Aber manches IST NICHT NORMAL.

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Vielleicht wird es normal, mit Gesichtsmasken in den Öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein und beim Betreten eines Geschäftes die Gesichtsmaske aufzusetzen.  Ich würde es allerdings schätzen, wenn die Menschen die Gesichtsmasken dann wenigstens auch richtig benutzen würden. Vielleicht ist es hübsch, wenn ein Schnauzer oberhalb der Maske rausschaut. Sinnvoll ist es nicht. Die Maske macht halt nur Sinn, wenn auch die Nase bedeckt wird und nicht dauernd daran herum gezupft wird. Abgesehen davon gibt es viele Menschen, die sich gar nicht an die Maskenpflicht halten.

Es ist nicht normal, nach Monaten das erste Mal wieder zu den Eltern nach Kärnten zu fahren und sie nicht zu umarmen. Es ist Muttertag und ich darf meine Mutter nicht umarmen, weil ich geradewegs aus Wien komme, also Kontakt mit fremden Menschen hatte und lieber vorsichtig bin. Erst am Ende der Woche habe ich mich getraut. Es war unbeschreiblich schön. Endlich! Wobei es auch ein Moment war, der bewusst gemacht hat, wie „endlich“ das Leben ist, wie wichtig es ist, die gemeinsame Zeit bewußt zu genießen. Dies betrifft im übrigen alle Beziehungen.

Es ist auch nicht normal, im Krankenhaus keinen Besuch machen zu dürfen. Sondern – wenn man Glück hat und der Patient mobil ist – vor der Eingangstür zu stehen, mit 2 m Abstand und Gesichtsmasken. Wobei in Zeiten wie diesen stehe ich lieber vor dem Krankenhaus als am Krankenbett. Weil man nur in ganz wenigen, ganz kritischen Fällen zum Kranken gehen darf.

Eines muss man den Menschen zugestehen: man muss sich nach den Wochen der Abschottung auch erst daran gewöhnen wieder andere Menschen zu treffen. Wer nie aus dem Haus geht und niemanden trifft, der muss die neuen Umgangsformen erst lernen. Den Reflex, dass man sich gegenseitig zur Begrüßung die Hand entgegenstreckt, muss man sich erst wieder abgewöhnen. Mir ist es passiert, dass mir bei einer Begegnung dieser Tage die Hand entgegengestreckt wurde und ich sie auch genommen habe. Obwohl es mich überrascht hat. Oder gerade, weil es mich überrascht hat.

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Ich habe dann nichts gesagt, es war eh schon zu spät. Ich wollte nicht diskutieren. Aber ich habe mich sehr geärgert. Über diese mir absolut fremde Person, über mich, über die Situation. Und doch hat es mir auch geholfen. Am gleichen Tag haben wir einen Besuch am Friedhof gemacht. Es war am Muttertag. Viele Bekannte da und bewusst keine Hand geben, sondern Ellbogen oder Füße entgegenstrecken, kann sogar ein Ritual sein. In der Zwischenzeit mache ich schon von weitem die Verbeugung mit gefalteten Handflächen. Vor allem, als ich darauf aufmerksam gemacht wurde, dass wir ja alle in den Ellenbogen niesen und husten sollen. Tjoooo …. soweit habe ich nicht gedacht und klappe meinen Ellenbogen gar nicht mehr aus.

Sich langsam daran gewöhnen. An alles, was jetzt wieder möglich ist bzw. hoffentlich möglich bleiben wird, sofern keine zweite Ansteckungswelle kommt. Das wird es wohl sein die nächsten Wochen.

Ich schätze mich glücklich, dass mein Lieblingssport Golf ist. Weil ich mich damit in der freien Natur bewege. Und das wird die nächsten Wochen wohl hoffentlich möglich bleiben. Damit ich hier in meinem Blog auch wieder mehr zu den ursprünglichen Themen zurückkehren kann.

Und JETZT gehe ich golfen!

Bild privat: Bockfließ

Nicht das erste Mal dieser Platz. Es handelt sich um Bockfliess.

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