Was mich als Bloggerin ausmacht

Was mich als Bloggerin ausmacht

Ereignisse finden Dich, wenn Du dafür bereit bist. Auf der Suche nach Weiterentwicklung in meinem Blog habe ich mich bei happiness-bundles.com angemeldet und hier ein Netzwerk gefunden, welches mich weiterbringen wird. Und dann …. BÄÄÄÄÄHM…. bekomme ich eine Einladung zu #boomboomblog2022. Judith Peters mit ihrer Energie hat mich sofort gepackt. EIN besonderer Satz von ihr hat mich sofort gepackt! Dieser Satz bringt einen ganz neuen, leichten, unwiderstehlichen, faszinierenden Ansatz:

„Blog like nobody’s reading!“

Judith Peters, sympatexter.com

Schreiben und vor allem Bloggen hat eine andere Dimension als Erzählen. Gesprochene Worte verflüchtigen sich. Die Erinnerung verblasst. Das geschriebene Wort – schwarz auf weiß – steht hier und schaut uns an. Es wiegt schwerer. Es hat Bestand. Einmal in die virtuelle Welt losgelassen, wird es immer dort bleiben. Bilder verschwinden in den Tiefen des Internet und tauchen bestimmt genau dann wieder auf, wenn Du es gar nicht brauchst. Es braucht also Mut, sich auf die virtuelle Welt einzulassen.

Um zu erfahren, was mich als Bloggerin ausmacht, muss man wissen, was ich bin. Also …. was bin ich?

Tochter, Schwester, Lebensgefährtin, Ehefrau, Mutter

Als meine Eltern zu Weihnachten 1965 in ihr selbstgebautes Haus eingezogen sind, bin ich mitgezogen. Ich bin Baujahr 1965 – Liefertermin 1966. Aufgewachsen mit zwei Brüdern in einem 300 Seelendorf, doch ausgestattet mit der Sehnsucht nach der Ferne. Glücklich verheiratet, gesegnet mit einem wunderbaren Sohn, geschieden. Doch auch nach der Scheidung – als ich wieder so weit war, den Blick zu heben – wußte ich, dass es für mich noch den einen Menschen gibt, mit dem ich alt werden kann. Über Parship habe ich ihn und mit ihm ein zweites Mal den Weg zum Standesbeamten gefunden und bin nun wieder glücklich verheiratet. Ich bin angekommen.

Mona Zett als kleines Mädchen hinter dem Himbeerstrauch vor der Petzen in Kärnten.

Hinter dem Himbeerstrauch – vor der Petzen.

Tante, Schwiegertochter, Schwägerin, Cousine, bald (Stief)-Oma

Nicht nur die Kernfamilie, auch die Verwandtschaft bereichert mein Leben. Räumlich weit voneinander entfernt, doch wenn wir uns sehen, können wir in den Gesprächen bald dort anknüpfen, wo wir zuletzt aufgehört haben. Ein kurzes Update und schon fühlen wir uns wieder verbunden, als ob wir uns erst gestern gesehen hätten. Familie zu haben gibt Wurzeln und Sicherheit. Auch meine Schwiegerfamilie hat mich in ihre Mitte aufgenommen und gibt mir Halt.

Schülerin, Maturantin, Fahrschülerin, Lehrling, Studentin

In den Kindergarten ging ich nie. Die Schule war im Nebenort, wir gingen den Weg zu Fuß – über die Felder und zurück. Nach der Matura an der HBLA wollte ich eine Fotografenlehre machen – nach drei Wochen war Schluß. Meiner Lehrherrin war ich zu erwachsen, vielleicht auch zu vorlaut. Mein Ausflug an die Uni war nicht viel mehr als die Inskription. Aber dies gleich zweimal in meinem Leben, sowohl die Lehrsäle von Klagenfurt als auch die von Wien haben mich nicht gesehen. Aber den Führerschein habe ich gemacht. Für A (Motorrad) war ich zu feig, B allein war mir zu wenig, also musste es noch F (Traktor) sein, um für die Eventualität eines Lebens auf einem Bauernhof gerüstet zu sein. Eine Fortbildung zur Tourismusassistentin und als Krönung die Konzession für das Hotel- und Gastgewerbe waren der Abschluß dieser Berufsausbildung.

Mona am Gösselsdorfer See auf "dem Felsen".

Am Gösselsdorfersee auf „dem Felsen“. Ein Platz, wo ich viel Zeit verbracht habe.

Kellnerin, Rezeptionistin, Sekretärin, Direktionsassistentin, Buchhalterin

Ich wollte arbeiten und mein eigenes Geld verdienen. Das Hotel- und Gastgewerbe rief. Ein Job als „Mädchen für (fast) alles“ in einem Gasthof mit Ferienwohnungen war die erste Station. Im nächsten Haus war die Rezeption mein Bereich. In diesen Jahren hatte ich das erste Mal einen Golfschläger in der Hand, doch nur ehrfürchtig staunend und als Sport für mich unerreichbar. Nicht ahnend, dass dies eine große Leidenschaft werden wird. Beruflich bin ich schlußendlich im administrativen Bereich gelandet. Von der Direktionsassistentin habe ich den Sprung zur Familienorganisatorin gemacht, um nach der Karenz im Rechnungswesen zu landen. Ich bin angekommen. Fast. Denn nun schiele ich schon ein wenig in Richtung meines nächsten Karriereschritts: der Altersteilzeit.

Kärnten, Schweiz, Wien, Frankreich, Wien

Geboren bin ich in Eisenkappel – in einem Haus, welches damals eine Geburtenstation war und heute ein Altenwohnheim ist. Der Kreislauf des Lebens sozusagen. Aufgewachsen in Gablern, mit Stationen am Wörthersee, in Klagenfurt, Bad Kleinkirchheim, hat es mich dann in die Schweiz verschlagen. Mein Lebensgefährte wollte in Wien studieren. So bin ich mit ihm mitgegangen und dort auch nach der Trennung von ihm geblieben, obwohl mich das Fernweh nie losgelassen hat. Die Chance, in Frankreich zu arbeiten, habe ich dann mit beiden Händen ergriffen. Es war sehr schön, es war eine unvergessliche Zeit. Doch ich konnte ich mich in Paris nicht verwurzeln. Also zog es mich wieder nach Österreich. Es hätte Graz werden können, doch wurde es Wien. An einem Freitag, den 13. bekam ich die Zusage für den neuen Job.

Mona in der Schweiz auf dem 4000 m hohen Mönch im Berner Oberland.

In der Schweiz auf über 4000 m – am Mönch im Berner Oberland.

Landpomeranze, Zugvogel, Stadtpflanze, Reisende, Suchende

Im Laufe der Jahre sind es einige Stationen geworden. Zwanzig Übersiedlungen!

Kärnten ->Gablern, Krumpendorf, Klagenfurt, Bad Kleinkirchheim
Schweiz ->Stoss, Eigergletscher
Wien EINS -> Seumegasse, Margaretenstraße, Rokytanskygasse, Seidengasse
Paris -> Rue du Surmelin, Rue Taylor, Rue le Brun, Rue … grübel … wie hieß die Straße noch schnell? (Und genau so eine Frage ist ein Grund zu schreiben! Erinnerungen verblassen!)
Wien ZWEI ->Kleine Neugasse, Tandelmarktgasse
Laxenburg -> Guntramsdorfer Straße
Wien DREI -> Rudolf-Virchow-Straße

In Wien DREI bin ich auch räumlich angekommen. Dem aufmerksamen Leser wird es nicht entgehen, dass es 18 Stationen sind. Aber zweimal habe ich eine Wohnung umgebaut und das zählt wie eine komplette Übersiedlung, wenn man drinnen wohnt.

Freundin, Vertraute, Zuhörerin, Klagemauer, Seelentrösterin

Im Laufe meines Lebens musste ich bedingt durch meine vielen Übersiedlungen mein Adressbuch oft neu schreiben. Viele Begegnungen meines Lebens haben mich geprägt. Ich hatte Glück mit den Menschen, die es meistens gut mit mir meinten. Ich durfte Freundin sein und habe FreundInnen gewonnen. Ich durfte mir viele Geschichten anhören und auch selbst erzählen. Ich war Klagemauer und mir wurde zugehört, durfte auch jammern und weinen. Ich war Seelentrösterin und meiner Seele wurde geholfen. Doch die letzten Jahre der Pandemie zeigen Spuren. Mancher Kontakt ist eingeschlafen, doch auch wenn gar kein Kontakt mehr besteht, möchte ich keinen davon missen. Jede Begegnung hat dazu beigetragen, zu der Person zu werden, die ich jetzt bin.

Ein Bild von Mona aus dem Jahr 2011. Fotografiert von Sylvia Spuler.

Was ich mir da wohl gedacht habe? (Photo by Syv)

Coach, Ratgeberin, Lebensberaterin, Helferin, Ideengeberin

Fragt man mich um Rat, bekommt man ihn. Fragt man mich um Hilfe, helfe ich, wenn ich irgendwie kann. Wer mich fragt, bekommt Antwort. Manchmal rede ich viel. Manchmal verschlägt es mir die Sprache. Nicht immer kommt gut an, was ich sage. Ich bin mir aber nicht zu schade, mich zu entschuldigen.
Ich gebe zu: manchmal kann ich gar nicht anders, als meine Lebensweisheiten ungefragt an den Mann / an die Frau zu bringen. Das eine oder andere Mal habe ich mich damit unbeliebt gemacht und mir die Finger verbrannt. Doch ich muss nicht mit allen gut Freund sein. Beziehungen, auf die es ankommt, halten das aus. Beziehungen, auf die es ankommt, halten mich aus.

Läuferin, Spaziergängerin, Turnerin, Schwimmerin, Golferin

Zur Zeit meines Schulbesuchs in Klagenfurt war nahezu täglich ein Morgenlauf am Plan. Nicht beabsichtigt, sondern weil der Bus schon im Anrollen war und ich noch zu weit weg von der Busstation gewesen bin. In Laxenburg bin ich zur absichtlichen Läuferin geworden. Zu Beginn habe ich den Kinderwagen vor mir hergeschoben. Oder mich daran festgehalten. Mit FreundInnen gehe ich oft stunden- und kilometerlang spazieren. Als Kärntner Landpomeranze bin ich gern geschwommen und tue das immer noch. Gymnastik habe ich jahrzehntelang gehasst. Doch nun mache ich meine regelmäßigen Übungen, um beweglich zu bleiben. Ja, ja … wehret den Anfängen der altersentsprechenden Wehwehchen. Doch meine große sportliche Leidenschaft ist Golf. Hier danke ich meinem Ehemann, der mir diesen Sport näher gebracht hat und diese Leidenschaft mit mir teilt.

Mona mit dem Regenbogenschirm auf einem Golfplatz von einem Wasser mit Fontäne.

Mit meinem „Signature-Schirm“ am Golfplatz

Leserin, Spielerin, Träumerin, Fotografin, Fotobuchgestalterin

Als Jugendliche habe ich Bücher verschlungen – heimlich unter der Bettdecke im Schein der Taschenlampe. Also ganz klassisch. Gesellschaftsspiele spiele ich manchmal gerne und dann auch wieder nicht. Jahrelang habe ich einer Damen-Tarock-Runde angehört. Wir haben nicht nur den König gerufen, auch die Dame spielte eine wichtige Rolle. Und manchmal …. ja manchmal träume ich einfach vor mich hin. Ich fotografiere gerne und habe auch ein gutes Auge dafür. Mit meinen Fotobüchern kann ich viel Zeit verbringen. Mein größtes Werk in dieser Richtung ist die Lebensgeschichte meines Sohnes als 7-teiliger Bildband. Doch auch meine Reisen werden in Fotobücher verpackt und regelmässig angeschaut.

Bloggerin

Und all das macht mich zu dem, was ich hier bin.

Geschichtenerzählerin.
Autorin.
Bloggerin.
Ich bin, was ich bin.

Mona auf einem Felsen auf Korsika sitzend. Mit den Händen auf der Kappe, damit sie nicht vom Wind verweht wird. Im Hintergrund das Meer.

2 Replies to “Was mich als Bloggerin ausmacht”

  1. Liebe Mona,

    das ist ein sehr schöner Beitrag zu unserer BoomBoomBlog-Challenge. 😊
    Danke für deinen Mutausbruch, sich auf die virtuelle Welt einzulassen.
    Mir geht es ähnlich. Mein Liefertermin war 1965 und damit sind wir beide ja weit vor dem digitalen Zeitalter ins Leben gestartet.
    Schön, dich hier kennenzulernen.

    Sonnige Grüße aus Bayern
    Rita

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