Linsberg
Liebe auf den ersten Blick?
Nein, sicher nicht.
Wir haben uns den Golfclub in Linsberg ausgesucht, weil er gut auf der Strecke Richtung Kärnten liegt und auch zeitmäßig gut zu erreichen war, denn wir sind am Freitag nach Büroschluss losgefahren. Es ist Ende August, also sind die Tage schon etwas kürzer. Somit konnte es keine Teetime sein, die zu spät angesetzt ist.
Vor wenigen Wochen haben wir in Föhrenwald gespielt, diese beiden Golfplätze gehören zusammen und werden als „Golf Area 36“ geführt. Von Föhrenwald war ich begeistert und somit auf Linsberg neugierig. Dass Linsberg ein ganz neuer Platz ist, war mir bekannt.
Wir sind angekommen, ausgestiegen und haben uns erst einmal orientiert. Mein erster Gedanke: Baustelle. Rundherum wird viel gebaut, was an den Baggern etc. gut zu erkennen ist. Bei Loch 1? Kein Starterhäuschen oder ähnliches. Der erste Blick auf den Kurs: flach, wenig Vegetation (die muss ja erst wachsen), ein kleiner See ist zu sehen.
Das Clubhaus besteht aus Containern, wobei ich nicht nachgefragt habe, ob das ein Provisorium ist oder so bleibt. Es wurde im Innenhof eines Gehöfts aufgestellt. Driving Range gibt es keine, mit dem Greenfee bekommt man das Benützungsrecht der Driving Range in Föhrenwald. Also haben wir uns auf den Weg dorthin gemacht, haben dort ein paar Bälle geschlagen und sind dann zurückgekommen. Zeit hatten wir genug, nachdem wir schneller durch Wien und seine Baustellen durch waren als erwartet.
Wir hatten uns ein Cart gemietet, weil wir dann ja noch die Fahrt nach Kärnten vor uns hatten. Das stand dann schon bereit, als wir von der Driving Range zurückgekommen sind. Hier das erste positive AHA! Bereitgestellt mit unserem Namen und der Teetime. Mit Scorekarte, einem Stift und sogar mit einer Kühlbox versehen. Das hab ich so noch nicht gesehen.
Die ersten Bahnen auf diesem Platz führen entlang eines Teichs, der offenbar zu den dahinter liegenden Häusern gehört. Verbotsschilder erinnern daran, dass dies privates Gebiet ist. Hinter dem Teich jedoch Baustellen, weil auch hier noch nicht alle Häuser fertig gestellt sind. Nachdem wir diesen Bereich hinter uns gelassen haben, kam dann bald das zweite positive AHA.
Auf dem Schild am Car war ein Bild, wo Linsberg als „Lin(k)sberg“ angeschrieben war. Es ist ein sogenannter Linkskurs, mit ein wenig Phantasie könnte man sich statt dem Teich auch das Meer und den Strand vorstellen. Ich habe mich gefühlt wie in Schottland, wo wir entlang dem Meer gespielt haben. Die Anlage überrascht mit wunderbar angelegten Bahnen, die einem Linkskurs entsprechen. Sanft gewellt, mit Sand – vor allem auch mit gefürchteten Pottbunkern, die Grüns teilweise sehr bewegt, alles wunderbar gepflegt. Es hat großen Spaß gemacht, hier zu spielen. Besonderen Spaß natürlich auch, weil mir viele Schläge gut gelungen sind.
Also … Liebe auf den zweiten Blick?
Definitiv. Wenn ich wieder das Feeling von Schottland haben möchte, schnapp ich mir meinen Mann und wir fahren nach Lin(k)sberg und spielen hier eine Runde.