High life in Amsterdam
Amsterdam war schon lange auf meiner „Du Tu“-Liste und schon öfter am Plan. Nun ist es endlich so weit: wir sitzen im Flugzeug. Und sitzen! Denn kaum haben wir Platz genommen, wird uns mitgeteilt, dass wir noch nicht abheben können. Aber wir heben ab – mit einer Stunde Verspätung. Wir haben keinen Anschlussflug zu erreichen, also stört uns das nicht so sehr. Der Flug war schön! Obwohl es noch so früh im Jahr war, konnten wir einige Tulpenfelder von oben sehen. Wir haben über das Reisebüro unseres Vertrauens, Highlife Reisen, gebucht. Dominik Geipel, unser Reisebüroprofi, hat uns wieder gut beraten.
Das ausgesuchte Hotel, das Leonardo Boutique Museumhotel, liegt mitten in der Stadt in der Nähe der Museen. Lustig fand ich, dass die Zimmernummern kreuz und quer angeschrieben waren. Aber es war ein sehr nettes, kleines Hotel mit sehr gutem Service und gutem Kaffee. Klein ist übrigens wortwörtlich zu nehmen. Ich habe das Gefühl, in Amsterdam ist (fast) alles klein.
Der erste Rundgang in der Stadt
Nach der Ankunft haben wir uns gleich ins Getümmel gestürzt. Auch Getümmel ist hier wortwörtlich zu nehmen. In der Innenstadt war ziemlich viel los, viele Touristen hatten wohl die gleiche Idee wie wir. Obwohl manche hier wohl nicht wegen dem Sightseeing herkommen, sondern eher wegen der Coffee Shops.
Abgestellte Fahrräder am Hauptbahnhof
Das allererste, was man in den Straßen von Amsterdam lernt ist, dass die Radfahrer ALLE Rechte haben. Sogar Autos sind zweitrangig und im Vergleich zu den Radfahrern äußerst defensiv unterwegs. In Wien lebend, ist auch das eine erstaunliche Erfahrung, fahren doch die Autofahrer in Wien, als ob die Strasse ihnen alleine gehören würde. Scooter habe ich keine gesehen.
Hier lernst du, jedenfalls mehrmals rechts und links zu schauen, bevor du den Fuß auf die Straße setzt. Auch wenn ich im Vorfeld überlegt hatte, mir ein Rad auszuborgen … ob dieser halsbrecherischen Fahrradfahrer*innen nehme ich lieber Abstand davon.
Über viele Brücken musst Du gehen
In dieser Stadt muss man unbedingt eine Grachtenfahrt machen. Grachten und Wasser gibt es hier jede Menge. Gefühlt hatte ich hier den Eindruck, dass man permanent über eine Brücke geht. Amsterdam liegt allerdings nur an dritter Stelle der Städte mit den meisten Brücken in Europa. Hamburg – so wie Amsterdam und andere Städte auch – als „Venedig des Nordens“ bezeichnet, hat den ersten Platz inne. Und was ich niemals für möglich gehalten hätte: Wien hat den zweiten Platz mit 1716 Brücken.
Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/719519/umfrage/europaeische-staedte-mit-den-meisten-bruecken/
Am ersten Abend sind wir in einem netten kleinen Restaurant gelandet, dem Mankind, und haben gut gespeist. Ein Glas Heinecken durfte natürlich nicht fehlen. Hier haben wir ein Google Auto gesehen – Wer weiß? Vielleicht sind wir auch in einer Street View zu entdecken.
Besuch von Sehenswürdigkeiten
Bereits im Vorfeld wollten wir das Van Gogh Museum und das Anne Frank Huis buchen. Leider waren wir zu spät dran. Ohne rechtzeitig gebuchtes Ticket hat man hier keine Chance auf Eintritt. So haben wir uns für einen Besuch im Rijksmuseum mit den Alten Meistern entschieden. Hier haben wir einen Timeslot bekommen. Obwohl wir auch in Wien viele Museen und Kunstschätze haben, hat uns der Gang durch dieses Haus beeindruckt.
Menschenmenge vor der „Nachtwache“ von Rembrandt
Eingeloggt über eine Handy-App konnten wir uns Details zu den Bildern anhören. Es ist spannend! Niemals würde man all die Details entdecken, ohne darauf hingewiesen zu werden. Wobei … ich frag mich bei den Beschreibungen immer, wie will man tatsächlich wissen, was sich der Künstler dabei gedacht hat. Besonders beeindruckend ist „Die Nachtwache“ von Rembrandt.
Für den Nachmittag haben wir uns die Mühlen in Zaanse Schans vorgenommen. Wir sind mit dem Bus hingefahren und – auch wieder für uns als Wiener – auffallend war, dass die Busfahrer gegrüßt werden. Wir hatten die Amsterdam Card gebucht und sind von Mühle zu Mühle spaziert. Dies hat hier einen Touch von Heimatmuseum. Aber sehenswert ist es allemal.
Das Freilichtmuseum von Zaanse Schans
Zum Abendessen sind wir wieder irgendwo in der Innenstadt gelandet und haben einen netten Platz direkt am Wasser gefunden und konnten so den nächtlich vorbeifahrenden Booten zuschauen.
Die Besichtigung der Niuwe Kerk stand am nächsten Tag auf dem Plan. Für mich ist es immer wieder erstaunlich, wenn Kirchen nicht nur dem Gebet dienen, sondern als Ausstellungsräume genutzt werden. Eigentlich könnte ich mich ja schon dran gewöhnt haben, habe ich doch schon einige Kirchen mit anderer Nutzung gesehen. Ich denke hier an eine zum Wohnhaus umgebaute Kirche in Schottland in die wir eingeladen wurden oder an die Halloween Festivitäten in New York.
Wir haben den Turm der Oude Kerk bestiegen. Das war abenteuerlich. Fast eine Hühnerleiter war es, die wir hinaufsteigen mussten, sogar die Handtasche musste ich aus Sicherheitsgründen abgeben. Aber der Ausblick war es allemal wert.
Unser Weg führte uns anschließend auf den Adamlookout, einen Wolkenkratzer mitten in der Stadt mit einer Aussichtsplattform und einem tollen Blick. Ganz Abenteuerlustige können hier oben schaukeln. Ich habe kurz überlegt, es dann doch lieber bleiben lassen.
Schaukeln am Adamlookout – nur für Mutige
Um ein wenig das schöne Wetter genießen zu können, sind wir anschließend in den Vondelpark gefahren und haben hier die Sonne genossen. Sehr schön, sehr entspannend. Sehr entspannend war es auch, ein wenig mit den Straßenbahnen quer durch die Stadt zu fahren. Wir haben auch die öffentlichen Fähren genützt und sind so auch an diesem Abend in einem netten Restaurant direkt am Wasser gelandet und konnten – erste Reihe fußfrei – einen herrlichen Sonnenuntergang genießen.
Zum Start ging es am nächsten Tag wieder ums Eck ins Museum. Dieses Mal ins MOCO. Auch sehr beeindruckend mit Kunstwerken von Banksy und vielen anderen. Bevor wir zum Flughafen gefahren sind, ging es wieder auf die Jagd nach einer Klopapierrollenhalterung für meine Sammlung. Dieses Mal war ich besser vorbereitet und habe entsprechende Geschäfte gegoogelt. Was allerdings gar nicht so leicht ist, wenn man direkt im Zentrum ist. Aber ich wurde fündig!
Zum Abschluss ging es noch ins Hard Rock Café. In der Zwischenzeit hat es zu regnen begonnen. Der erste Regen, der uns hier derklatscht hat, aber es war nicht schlimm. Wir waren quasi schon auf dem Heimweg. Am Flughafen war ziemlich viel los. Trotzdem ging es flott voran und wir waren rechtzeitig am Gate. Verspätung zum Abflug hatten wir trotzdem, aber damit muss man derzeit wohl mehr denn je rechnen.
Häuserfront am Damrak