Herbstferien in den USA – Teil 1

Herbstferien in den USA – Teil 1

Freitag, 26.10.2018

Abfahrt um 05:45 h mit dem Taxi zum Flughafen. Das Taxi war telefonisch vorreserviert und pünktlich da. Beim Einchecken am Flughafen wurden wir gebeten, den kleinen Handkoffer auch aufzugeben, um in der Kabine Platz zu sparen. Eigentlich wollte ich ihn als Cabin Bag mit ins Flugzeug nehmen, weil er alles enthielt, was wir unterwegs brauchen würden. Wir haben also das Wichtigste rausgenommen. Viel weniger Platz haben wir dadurch allerdings nicht gebraucht, weil sich die Fototasche und das Sackerl, die nun separat waren, nicht in Luft auflösen. Abgesehen davon waren wir zu dritt und hätten gemeinsam nur eine Cabin Bag gehabt. Tjo … das nächste Mal sag ich nein.

Wir sind mit IBERIA mit Zwischenlandung in Madrid geflogen. Üblicherweise kaufe ich mir gleich nach der Sicherheitskontrolle Wasser. Somit waren wir versorgt, denn im Flugzeug gab es (kostenlos) nichts zu trinken. Offenbar sparen die Fluggesellschaften ein, wo es nur irgendwie geht. In Madrid angekommen, hatten wir zwei Stunden Zeit, um zum Gate für den Weiterflug zu kommen. Mein Plan wäre gewesen, gemütlich zum nächsten Gate zu gehen, um dort noch einen Kaffee zu uns zu nehmen.

Gemütlich?

Ich sag nur, diese zwei Stunden braucht man hier dringend! Der Flughafen ist riesig. Da ist nichts mit gemütlich. Mit der Menge quasi mitschwimmend, wurden wir weitergetrieben. Zwischendurch treppauf, treppab, sogar mit einer eigenen U-Bahn zum Gate. Nochmals Kontrollen und als wir am richtigen Gate waren, wurde unser Flug schon zum Einsteigen aufgerufen. Der Weiterflug war OK, eine mittlere Reihe mit drei Sitzen und zweimal Gang zum Füße raushängen lassen. Für Manuel und mich war es der erste Flug nach Amerika. Es gab viele Filme zum Schauen, wir wurden gut versorgt, es war recht kurzweilig.

Um ca. 14:00 h Ortszeit waren wir da. Durch die Kontrollen am Flughafen am JFK International Airport waren wir relativ schnell durch, trotzdem haben wir vom Ausstieg aus dem Flugzeug bis zum Hotel drei Stunden gebraucht.

Das war die erste Lektion:
Nimm Dir Zeit, wenn Du in NY unterwegs bist! Und öffentlich sowieso.

Wir haben uns im Hotel kurz frisch gemacht. Um 18:00 h waren wir soweit, um noch in die Stadt zu fahren, der Times Square war unser Ziel. Außerdem wollten wir schauen, wo wir den NY-Pass abholen können, den hatten wir im Vorfeld schon bestellt. Die Wochenkarte für die Subway haben wir uns bereits am Flughafen gekauft.

Sich in der Subway zu orientieren ist nicht ganz einfach. Bei den neueren Linien geht es besser, da gibt es auch direkt in den U-Bahnen Beschriftungen. Und die Zauberworte sind Updown und Downtown. Wenn man das geschnallt hat, hat man gewonnen. Jedenfalls dann, wenn man immer weiß, wo man sich grad befindet. An diesem Wochenende waren viele Linien wegen Bauarbeiten nicht in Betrieb. Diese sind dringend notwendig, die alten Linien sind schon ziemlich in die Jahre gekommen.

Samstag, 27.10.2018

Unser Hotel lag in Brooklyn und war öffentlich gut erreichbar. Vom Hotel zum Times Square haben wir ca. 25-35 Minuten gebraucht, je nachdem welche U-Bahn wir erwischt haben.

Die Zimmer waren relativ klein, mit einem eigenen Doppelbett ging es aber auch für Manuel gut. Der Ausblick war super! Wir hatten die Skyline von Manhattan vor uns. Aber das habe ich erst im Laufe des Aufenthalts realisiert, nachdem ich die Orientierung gewonnen hatte.

Herbstferien in den USA - Teil 1

Das Hotel selbst war in Ordnung, doch auf das Frühstück dort kann man gut verzichten. Außer Plastik nur Plastik. Das Geschirr sowieso und das Essen war max. magenfüllend. Am zweiten Tag habe ich mir aus dem Fastfood-Restaurant, wo wir zu Mittag gegessen haben, Plastikbesteck mitgenommen, um im Hotel besseres Plastikbesteck fürs Frühstück zu haben. Ernsthaft!

Als Erstes haben wir uns am Samstag also den NY-Pass geholt. Ich bin ja ein großer Fan von diesen Pässen und auch von Stadtrundfahrten mit Hop-On-Hop-Off-Bussen. Eine Stadt wie NY bietet ganz viele verschiedene Busse, unterschiedlichste Touren und überhaupt! Besonders amüsiert hat mich eine 2-stündige Shopping-Tour, die angeboten wird. In NY ist das wahrscheinlich sogar eine gute Idee, bei all den Möglichkeiten, die man dort hat, aber nichts für mich. Meine fehlende Leidenschaft für Shopping bezeichnet mein Ehemann als großes Glück. Für ihn.

Meine Männer wollten zum Intrepid Sea-Air-Space Museum, einem Flugzeugträger. Ja, das kann man sich anschauen. Als nächstes sind wir dann zum 9/11 Memorial, Ground Zero. Das muss man sich anschauen. Da hieß es aber zuerst einmal eine Stunde anstellen – trotz NY-Pass, damit man ein Eintrittsticket für 1,5 h später bekommt. Ich sag ja … in NY ist Zeit kein Faktor!

Es ist beeindruckend!

Es hat geregnet. Wir hatten zwar Schirme dabei, aber meine Schuhe waren nass. So war das nicht geplant. Aber wir hatten ja Zeit. Somit ist mein erstes Souvenir von NY ein Paar neue Schuhe aus dem Einkaufszentrum im World Trade Center, welches ich mir in der Wartezeit gekauft hab und zwar in „The Oculus“.

Für das 9/11 Memorial hatten wir dann zwei Stunden Zeit, was aber im Endeffekt viel zu wenig ist. Wir haben das vollkommen unterschätzt. Das bleibt also auf meiner „Du tu“-Liste.
https://www.911memorial.org/visit

Wo die zwei Türme waren, wurden zwei Wasserbecken hingebaut. Im Rand sind die Namen der Verunglückten eingetragen. Schon diese Becken alleine sind sehr überwältigend. Das Memorial ist drunter bzw. drumherum. Es gibt viel Information, viel zu schauen. Einen Raum, wo Fotos von allen Verunglückten hängen mit detaillierten Informationen dazu. Es gibt Filme zum Schauen, man geht durch eine Halle, wo Originalrelikte ausgestellt sind und die Geschichten dazu erzählt werden. Auf einem Bildschirm kann man den Flightradar von diesem Tag nachverfolgen und sieht, wie es immer weniger Flugzeuge werden, bis der Flugverkehr komplett eingestellt ist.

Ich muss zugeben, vor dem Besuch des Memorials habe ich  mir keine Gedanken zur Umsetzung dieser Gedächtnisstätte gemacht. So nah dran zu sein und über diesen Boden zu gehen, hat mich jedenfalls sehr betroffen gemacht. Aber wir mussten weiter.

Wir hatten Karten für STOMP.

STOMP war mein persönliches Wunschprogramm. Ich habe es in Wien verpasst und die Gelegenheit es im Original zu sehen, wollte ich mir nicht entgehen lassen. Um das WTC herum war noch teilweise Baustelle. Wir waren schon spät dran, aber wir wussten, der Weg ist noch weit. Zuerst haben wir die Underground in die falsche Richtung genommen.

Das war die zweite Lektion zum Stichwort Underground: Zu Wissen, dass es Uptown und Downtown gibt, reicht nicht. Man sollte sich daran richten.

Jedenfalls haben wir zu wenig geschaut in welche Richtung wir eigentlich müssen. Blöd, weil wennst Downtown rein- und gleich wieder rausgehst, kannst Uptown nicht gleich wieder rein, weil die Karte gesperrt ist. Warten bis sie frei ist, konnten wir nicht. Zumal wir ja nicht einmal wussten, wie lange das dauern würde. Also keine Zeit. Und die Zeit verrinnt wie im Fluge!

Herbstferien in den USA - Teil 1

Wieder draußen habe ich mich filmreif hingestellt und ein Taxi her gewunken. Genauso filmreif war dann die Taxifahrt. Im Stau stehend, mit den rundherum ewig hupenden Autos und dem – wenn mal freie Fahrt war – mit Bleifuß aufs Gaspedal tretenden Fahrer.

Entfernung 3,5 km in 25 Minuten, aber wir haben es geschafft.

STOMP war großartig! https://stomponline.com/

Eigentlich ist es ein sehr kleines Theater. Wir hatten super Plätze. Es ist unglaublich, was diese Frauen und Männer auf der Bühne aufführen mit Besen, Zündholzschachteln, Mülleimern, Stöcken, Abwaschbecken(!), Kübeln, Sand, Wasser …! Sie verwenden kein einziges herkömmliches Instrument.
Acht Menschen, die auf der Bühne herumwirbeln. Es waren total unterschiedliche Charaktere, jede/r für sich ein Unikat und unverkennbar in ihrer/seiner Darstellung. Positiver Nebeneffekt: Zu Beginn unseres Amerika-Aufenthaltes wäre es – zumindest für mich – nicht leicht gewesen, einem möglicherweise anspruchsvollen Text einer Theateraufführung zu folgen. Das muss ich zugeben. Ich habe im Alltag ja nicht so viel Gelegenheit, meine englischen Sprachkenntnisse zu festigen. Dem Schlagzeug und der Musik zu folgen war doch wesentlich leichter. Musik ist eine universelle Sprache.

Essenstechnisch haben wir die ersten beiden Tage mit Fastfood verbracht.
Ich habe z.B. eine Pizza Calzone gegessen und war erstaunt, wie aus einer von aussen nicht fett ausschauenden Calzone so unheimlich viel Fett raustropfen kann. Mich beutelt es jetzt noch beim Gedanken dran. Abgesehen davon liebe ich eher die italienische Variante der Pizza – dünn und nicht mit dem dicken Teig wie in Amerika. Andererseits gab es auch Salat, der einfach hervorragend war. In weiterer Folge habe ich mich dann eher an Salate und Co. gehalten.

Sonntag, 28.10.2018

Ab da war das Wetter gut, zwar sehr wechselhaft von kühl bis warm, aber auch trocken und sonnig.
Unser erstes Ziel war das Empire State Building, um einmal die Aussicht von oben zu genießen.

Nicht nur, wenn man durch die Straßen geht und die Häuserfronten hinaufschaut, wird einem schwindling. Auch wenn ma oben steht und dieses Häusermeer sieht, wird man ganz still und leise, ob dieser gewaltigen Bauten.

Dann sind wir zum Battery Park gefahren, um dort ein Watertaxi zu erwischen. An den ewig langen Schlangen, die sich zur Fahrt zur Freiheitsstatue angestellt haben, sind wir locker vorbei gegangen. Das Watertaxi fährt nämlich direkt an der Freiheitsstatue vorbei mit Fotostop.

Auf die Insel und rauf auf die Statue wollten wir sowieso nicht. Das spar ich mir auch für meinen nächsten Besuch in NY auf. Das Watertaxi macht eine Rundfahrt, auch Hop-on-Hop-off und man kann zwischendurch aussteigen. Damit kommt man auch zur Brooklyn Bridge, kann sich die Seeluft um die Nase wehen lassen und die Skyline von NY bewundern.

Unser nächstes Ziel war ein Bummel durch die Stadt mit Broadway, Madison Square Garden, Rockefeller Center und ein Shop der NHL, damit Willi sein Souvenir-Kapperl kaufen konnte. Am Abend waren wir verabredet im Hard Rock Cafe, weil Arbeitskollegen von Willi auch grad in NY waren. Manuel hat sein obligatorisches Leiberl bekommen und wir haben dort gegessen.

Das war auch der erste richtige Kontakt mit der Trinkgeldkultur der Amerikaner. Da haut es uns Europäern schon die Augen raus, wennst auf einer Rechnung zur Rechnungssumme noch 20 % drauf geben musst. Für uns Österreicher ist ja alles nach dem Rechnungsbetrag Trinkgeld. Für die Amerikaner ist es das Serviceentgelt und somit ihr Gehalt, weil sie einen ganz geringen Grundlohn haben. Zu den Preisen auf der Karte muss man also erst noch die Steuer und dann erst das Serviceentgelt raufrechnen, bis man am Ziel ist. Und wenn man mit dem Service zufrieden war, kommt das Trinkgeld da oben noch drauf.

Übrigens … in Amerika wird man einem Tisch zugeteilt. Das Schild beim Eingang „wait to be seated“ ist zu respektieren. Hier geht es auch darum, dass die Gäste gerecht unter dem Servicepersonal aufgeteilt werden, damit alle die gleichen Chancen haben, ihr Geld zu verdienen. Mit dem Thema Trinkgeld sollte man sich jedenfalls beschäftigen, wenn man im Ausland unterwegs ist. In Amerika sollte man einen entsprechenden Packen Ein-Dollar-Noten immer parat haben – stand in unserem Reiseführer zu lesen.

Um NY auch bei Nacht von oben zu sehen sind wir noch zum Rockefeller Center gefahren und haben uns den Ausblick gegönnt. Stichwort: top of the rock – beeindruckend!

Montag, 29.10.2018

Das war unser NY-Big-Bus-Tag.
Es gibt verschiedene Linien. Das gibt es in Wien übrigens auch, hab ich festgestellt, mich aber bisher nie wirklich dafür interessiert. Vielleicht sollte man einmal als Tourist in der eigenen Stadt unterwegs sein.
https://www.bigbustours.com/de/new-york … -new-york/
Wir haben mit der blauen Tour begonnen, eigentlich wollten wir zwischendurch auch unterbrechen, um uns etwas anzuschauen. Wir haben es aber dann gelassen und sind die Runde durch gefahren.

Nachdem für mich immer und überall ein Kirchenbesuch mit Kerzerlanzünden dazu gehört, wollte ich die Kathedrale sehen, Cathedral of Saint John the Divine.

Eine Besichtigung war leider nur in einem kleinen Bereich möglich, da die gerade dabei waren, den Innenraum für ein Halloween-Event herzurichten. So richtig mit schön gedeckten Tischen, Lichtshow und allerhand Deko, z.B. Riesenspinnen und sonstigem Zeug. Das wäre bei uns eher nicht vorstellbar, jedenfalls nicht im Stephansdom. Von dort sind wir ein Stück zu Fuß durch den Central Park gegangen.

Die nächste Station haben wir auf Wunsch von Manuel geplant, er hat einem Freund versprochen aus einem „Supreme“-Store ein T-Shirt mitzubringen. Da war Anstellen gefragt. Ein kleiner – von außen nichtssagender Shop – und die Kids stellen sich an, um die T-Shirts zu bekommen. Willi und ich haben die Wartezeit im Kaffeehaus verbracht. Manuel hat diesen Teil allein erledigt.

Anschließend haben wir einen Teil der roten Big-Bus-Tour gemacht. Bei der Station „Wall Street“ haben wir den Bullen bewundert und sind nochmals zum WTC gegangen. Am Vortag hatte es ja geregnet, so haben wir es bei trockenem Wetter und Nacht nochmal gesehen.

Das Wetter in NY war übrigens ziemlich frisch. Handschuhe hätten nicht geschadet. Angezogen waren wir im Zwiebellook. Am Bus und am Schiff war es sehr frisch, in der Subway sehr warm, also war permanentes An- und Ausdirndln angesagt.

Somit war der erste Teil unseres Amerikaurlaubs bereits hinter uns.

(Hier geht es zu Teil 2)

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