Haugschlag
Die Saison 2014 wollten wir mit einem Golf-Wochenende abschließen und haben uns für das Waldviertel entschieden. Samstag wurde in Weitra (siehe eigene Geschichte) gespielt, am Sonntag wollten wir Haugschlag erobern. Die Übernachtung war im Golfresort Haugschlag geplant.
Auch zu Abend essen wollten wir dort, ist doch ein Restaurant angeschlossen. Wir sind relativ spät angereist, gegen 19:00 h und wollten einen Tisch reservieren. NADA! Keine Reservierung möglich. Es war Saisonschluß mit dem großen Martinigansl-Turnier und damit auch ein großes Essen für die Teilnehmer. Küche für à-la-carte-Gäste geschlossen. Wer schon einmal Ende Oktober im tiefsten Waldviertel versucht hat, ein offenes Gasthaus zu finden, der weiß, dass wir zuerst ziemlich ratlos waren und wohl auch so drein geschaut haben. Es war spät, wir waren hungrig (und ich im hungrigen Zustand ist gleichbedeutend mit „ich bin seeeehr grantig“) und wir wollten eigentlich nicht mehr wegfahren. Man hatte Mitleid mit uns und hat uns angeboten, ob wir denn nicht schauen wollen, was am Buffet noch da ist. Und ein Gansl wäre eventuell für uns auch noch da. Einen Tisch würde man für uns sicher noch finden. Dieses Angebot haben wir gerne angenommen. Mein Grant ist sofort verflogen!
Das Golfresort Haugschlag verfügt über 2 Plätze: den Kurs Haugschlag und den Kurs Waldviertel. An diesem Wochenende haben wir Haugschlag gespielt, im Sommer 2017 haben wir den Kurs Haugschlag und den Kurs Waldviertel in Angriff genommen. Denn mit Willis Familie ist es Tradition, im Sommer ein paar Tage ins Waldviertel zum Golfen zu fahren. Und Traditionen gehören gepflegt!
Im Oktober 2019 haben wir wieder ein herbstliches Golfwochenende geplant. Für Haugschlag haben wir Gutscheine geschenkt bekommen und wollten anschließend nach Telc fahren, um nach der Regentour im Frühjahr endlich zu schauen, wie der Platz bei Sonnenschein ausschaut.
Der Wettergott war uns hold. Indian Summer auf österreichisch sozusagen. Ich hatte immer abwechselnd den Fotoapparat und den Golfschläger in der Hand. Ich schieße da unzählige Fotos, weil ich mich so sehr für die wunderbaren Farben begeistern kann. Trotzdem war mein Spiel annehmbar und – siehe nächster Absatz – sogar sehr erfolgreich:
Von meiner sommerlichen Runde auf diesem Kurs kannte ich das Inselgrün ja schon.
Man steht hoch oben, sollte also auch noch den Winkel zur Entfernung einberechnen, wenn man den Schläger wählt. Ich wollte auf Sicherheit spielen. Ich habe in der Zwischenzeit doch einige Erfahrung und dachte mir: „Einmal vorlegen, dann aufs Grün, vielleicht zwei Putts und ein Bogey ist eingelocht. Somit ein Bruttopunkt“.
Ich nehme meinen Lieblingsschläger, die Acht.
Ich stell mich auf den Abschlag.
Ich konzentriere mich.
Ich hole aus, schlage und denk mir: „Neeeeeeeiiiiiiiin!
So gut getroffen, da wird es nichts mit Vorlegen! Der ist im Wasser.“ Will mir schon die Haare raufen und schau dem Ball nach, wie er fliegt und fliegt und statt im Wasser plötzlich am Grün liegt!
Ich fasse es nicht!
Aber Zeit zum Ausrasten ist da nicht. Schon wird die Chance auf das Par gewittert. Ich gehe runter auf das Grün, schau mir den Ball von allen Seiten an – er liegt doch ziemlich weit vom Loch entfernt. Ich konzentriere mich und putte.
Und … ich fasse es wieder nicht! Der Ball ist im Loch! Ein Birdie!
Dieses Birdie war sicher das Highlight dieser Runde.