Wick

Wick

www.wickgolfclub.org.uk

Mich hat es vom ersten Anblick eines Golfplatzes auf unserer Reise durch Schottland in den Fingern gejuckt, eine Runde zu spielen, bevor wir den Rasen von St. Andrews betreten. Die Runde in St. Andrews hatten wir ja gebucht.

Schottland hat 517 Golfplätze zu bieten. Österreich ist flächenmäßig knapp größer und verfügt über 159 Plätze. Da verwundert es nicht, wenn man das Gefühl hat, quasi permanent bei einem Golfplatz vorbei zu kommen, wenn man Schottland durchquert. Laufend laden Schilder zu einem Golfplatz ein. In Wick wollten wir dann doch einmal schauen, ob es eine Möglichkeit gibt, spontan zu spielen.

Wir hatten Zeit, so sind wir zum Clubhaus gefahren. Das Erste, was uns aufgefallen ist war, dass beim Abschlag 1 fünf Personen standen. Gut. Geht halt vielleicht einer mit? Aber nein, alle hatten ein Bag. Zwei waren sogar mit Jeans bekleidet, was uns genauso erstaunt hat. Wird doch Etikette normalerweise ganz groß geschrieben im Golf. Aber hier ist es ein Volkssport und den Menschen im hohen Norden ist das Spiel offenbar wichtiger als die Etikette. Der Platz hier in Wick schien überhaupt für Otto-Normalverbraucher gebaut worden zu sein.

Der Club in Wick ist klein und familiär. Im Clubhaus haben wir leider niemanden gefunden, nur eine Liste, wo man sich eintragen konnte und eine Box, wo man das Greenfee einwerfen hätte können. Das nützte uns aber nichts, weil wir ja keine Bags und keine Schläger dabeihatten.

Was tun? Nun, aufgegeben wird ein Brief. Wenn ich mir etwas in den Kopf setze, gebe ich nicht so schnell auf. Ich bin um das Clubhaus herum gegangen, in der Hoffnung, vielleicht doch jemanden zu finden. Plötzlich sehe ich eine Frau mit einem Riesenschlüsselbund. Ich stürme auf sie los und frag sie, wo man sich denn Schläger ausborgen kann. Uns direkt welche ausfolgen konnte sie uns nicht, aber sie hat sofort zum Telefonhörer gegriffen, hat die zuständige Person angerufen und sich die notwendigen Infos geholt. Dann ist sie mit uns zu einem verschlossenen Raum in dem diverse Leihbags standen. Wir durften uns aus den Bags zusammensuchen, was wir gebraucht haben. Wir hatten natürlich korrektes Gewand dabei, doch sie hat abgewunken und gemeint, wir dürfen gerne so wie wir sind auf den Platz. Ich hätte mich niemals in Jeans auf den Platz getraut!

Also haben wir abgeschlagen und haben eine herrliche Runde über einen Dünenkurs gespielt. Meinen Regenbogenschirm hatte ich nicht dabei, aber den Stoff davon. Den habe ich zwischendurch in den Wind gehalten, um mein „Regenschirmfoto“ zu bekommen. Der Platz liegt an der Küste, es weht auch immer eine frische Brise. Ich glaube, hier habe ich auch das erste Mal Bekanntschaft mit richtigen Pottbunkern gemacht. Die verfügen sogar über eine eigene Treppe, damit man hinein- und vor allem wieder hinauskommt. Den Ball da raus zu schlagen ist sowieso nicht besonders einfach.

Das alles war jedenfalls so unkompliziert, wie ich es nicht für möglich gehalten hätte.

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