Vom Gardasee zu den Drei Zinnen

Vom Gardasee zu den Drei Zinnen

Unseren Urlaub haben wir mit einem Zwischenstopp in Kärnten bei meinen Eltern begonnen, damit die Anreise zu unserem ersten Urlaubsziel – dem Gardasee – nicht so lang ist. Unsere Reisen sind sowieso dem Motto „Der Weg ist das Ziel!“ gewidmet. Zur Einstimmung und weil es so schön ist, haben wir auch noch mit Freunden eine Runde Golf am Turnersee gespielt. Diesen Platz spiele ich sehr gerne. Am Sonntagabend haben wir noch die notwendigen Formulare für Italien ausgefüllt, den Impfpass hatten wir in der Tasche bzw. am Telefon. So konnte es nach einem gemütlichen Frühstück losgehen.

Montag, 26.07.2021

Abfahrt war pünktlich um 9 Uhr. Wenn wir schon nach Italien fahren, dann ist eine Zwischenstation am Meer Pflicht. Wir sind bis Lignano gefahren, um dort unsere Zehen ins Wasser zu halten. Ich war ja schon lang nicht mehr an der Adria gewesen, mir war gar nicht bewusst, wie laut dort die Zikaden sind. Da zirpen die Grillen bei uns ja in lauschigen, leisen Tönen. Es ist UNGLAUBLICH, welchen Lärm die machen. Italiener halt! 😉 Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren war viel Platz am Strand und viele Liegen leer. Einen kleinen Espresso am Strand und schon ging es weiter nach Padua, dieses Städtchen wollten wir uns anschauen.

Es war Mittagszeit, als wir in Padua angekommen sind. Bis wir in die Kirchen konnten, hatten wir Muse, durch die Stadt zu schlendern. Doch dann hat uns der erste Regenguss erwischt, in einer Regenpause sind wir in die Kirche vom Heiligen Antonius, wo wir dann auch den zweiten Regenguss abwarten konnten. Zu sehen gab es hier genug. Diese Kirche ist sehr beeindruckend.

Aber das Ziel des ersten Tages war Verona. Gebucht hatten wir ein Zimmer in der Nähe der Altstadt. Mit Parkplatz. Im Laufe des Urlaubs sollte sich noch herausstellen, dass ein Parkplatz in den touristischen Gebieten ein ganz wichtiges Gut ist. Ins Zentrum war es nicht weit, so haben wir uns zu Fuß auf den Weg gemacht. Einem Lokaltipp folgend wollten wir in einer kleinen Prosciutteria auf der Piazza del Erbe essen. Es war schön, wir wollten draußen sitzen, doch war da kein Platz. Doch dann habe ich entdeckt, dass es auch oben am Balkon drei kleine Tischchen gab und schwuppdiwupp saßen wir am Balkon. Ich fühlte mich wie Julia, mein Romeo war an meiner Seite!

Weiter führte unser Spaziergang zu Julias Balkon – natürlich ein Touristenmagnet – zur nächtlich erleuchteten Arena – an diesem Tag allerdings spielfrei – und auch noch zur Ponte Scaligero. Dann noch ein wenig quer durch die Gassen, bis wir müde wieder im Hotel gelandet sind.

Wir hatten ein sehr schönes Zimmer mit einer sehr lustigen Lösung für das Frühstück. Ein großer Kasten hatte in seinem Bauch fast alles, was man für das Frühstück braucht inkl. Kaffeemaschine und Wasserkocher. Frische Weckerl, Obst, Wurst und Käse wurden in der Früh an die Tür geliefert. Wir haben supergut geschlafen.

Dienstag, 27.07.2021

Wir hätten das Auto noch auf dem Parkplatz bei der Unterkunft lassen können, allerdings zeitlich begrenzt. Abhängig davon sein wollten wir nicht. So haben wir uns eine Parkgarage ohne zeitliches Limit gesucht. Mein Mann ist ein sehr guter Fahrer, ihn schrecken nicht einmal enge Parkhäuser ab. Ich hätte da schon meine Nerven geschmissen, aber eh nicht mehr vor und zurück gekonnt auf dieser engen steilen Kurve nach unten. Mein Mann behält die Nerven und lässt sich nicht beirren! Unten im Parkgeschoss gab es dann eh ausreichend Platz. Und es gab wieder Regen, also sind wir nochmals schnell zurück, um unsere großen Golfschirme zu holen und auf ging es wieder in die Altstadt.

Auf unserem Weg lagen die Basilica di Santa Anastasia und der Duomo Santa Maria di Matricolare. Beides wollten wir besuchen, um die obligatorischen Kerzerln anzuzünden. Den Aussichtsturm in der Altstadt haben wir nur von unten angeschaut, um die Stadt von oben zu sehen, sind wir weiter zur Standseilbahn zum Castel San Pietro. Diesen herrlichen Ausblick über die Stadt wollten wir uns gönnen. In der Zwischenzeit war es regenfrei, somit war die Sicht sehr gut. Wir haben uns noch eine Pause gegönnt, bevor wir uns weiter auf den Weg gemacht haben.

Im Süden ragt eine Halbinsel in den Gardasee, Sirmione. Das wollten wir uns anschauen, nachdem die ein richtiges Kleinod sein soll. Auf der Suche nach diesem Kleinod und mit dieser Idee waren wir aber nicht alleine. Kilometerlanger Stau bis zum Stadttor! Aber wir hatten großes Glück, mitten im nächsten Regenguss wurde gerade ein Parkplatz frei. So sind wir gleich mit Schirm losgestiefelt durch die Altstadt. Platz ist da sowieso nicht viel, in der Masse an Menschen fühle ich mich nach wie vor nicht besonders wohl. Endlich waren wir durch und konnten noch ein paar Schritte in weniger überlaufenen Wegen gehen. Aber hier hatten wir endlich den ersten Kontakt zum Gardasee. Nicht viel, denn einladend war es nicht im Regen. Also sind wir wieder zurückgegangen und haben die Touristen hinter uns gelassen.

Weiter ging es die zeitweise verstauten Küstenstraßen entlang zu unserem Hotel mit gebuchtem Panoramablick. Der Blick war wie versprochen da. Von ganz oben – der Hotelterrasse – war er noch um einiges schöner, aber ich war zufrieden. Für das Abendessen sind wir im hoteleigenen Restaurant geblieben und wir haben das Essen sehr genossen. Am Zimmer lagen Golfbälle als Gastgeschenk, wir hatten ja ein Golfpackage gebucht.

Mittwoch 28.07.2021

Der erste Golfplatz wartete auf uns. Ca Degli Ulivi.

Nach dem Golfen saßen wir im Golfclub auf der Terrasse. Eine Regenwand kam näher und näher. Der Schirm war groß genug, wir blieben trocken und konnten sogar in Ruhe unser hervorragendes Essen genießen. Einige Gäste von den Nebentischen wurden jedoch verjagt, weil die Schirme nicht alle gleich groß gewesen sind. Bis wir fertig gegessen hatten, war der Regen vorbei und wir konnten trocken wieder ins Hotel gelangen.

Den Tag wollten wir mit einem Bad abschließen. Wir haben unsere Badesachen geholt und sind zum See runtergefahren, über den Ort Garda der Küste entlang in Richtung Süden. Auch an diesem Tag gab es lange Autoschlangen der Küstenstraße entlang. Jedenfalls ist da der Gedanke entstanden, dass wir ja eigentlich nicht in der Hochsaison auf Urlaub fahren müssen, sind doch unsere Kinder groß und wir an keinerlei Schulferien gebunden. Im Sommer können wir nach wie vor nach Kärnten zu meinen Eltern fahren.

Schlussendlich sind wir zum Baden am Strand von Bordolino gelandet und haben noch einen recht schönen Sonnenuntergang gesehen. Den Abend haben wir am Balkon mit Blick auf den See ausklingen lassen.

Donnerstag, 29.07.2021

Das Hotel hat auch Wellness im Angebot, so habe ich eine Massage gebucht. Termin 7:30 h, damit der Tag dann noch zur Verfügung steht. Ich sollte mich in der Hotellobby einfinden und wurde dann zur Massage in ein Zimmer geführt. Lustig fand ich, dass der Massagetisch einfach in einem Hotelzimmer aufgebaut war und nicht ein eigener Raum dafür zur Verfügung stand. Was machen sie, wenn das Hotel ausgebucht ist? Hmmm. Jedenfalls war es ein Zimmer, welches höher lag als unseres und somit einen noch besseren Blick hatte über den See. Unseres war etwas größer, doch hätte man mich gefragt, hätte ich das mit der schöneren Aussicht genommen.

Am Tagesplan lag eine Fahrt an der Ostküste entlang in den Norden. Erstes Etappenziel war der Ort Malcesine, von wo aus eine Gondel auf den Monte Baldo hinauffährt. Wir sind dort frohen Mutes und in der Meinung, dass wir einfach ein Ticket kaufen und hinauffahren können, hingegangen. Weit gefehlt. Erstes gab es zwei elendslange Warteschlangen (eine vor dem Ticketschalter, eine zum Eintreten), zweitens hätten wir gerne ein Ticket kaufen können. Für den nächsten Tag am Nachmittag! Nun … das war uns ein wenig zu spät.

So haben wir uns den Ort und die Burg, die wirklich schön und sehenswert ist angesehen. Offenbar auch ein beliebter Ort zum Heiraten, wie die aufgestellten Stühle vermelden. Der Blick war in alle Richtungen herrlich. Schaut man zum Wasser runter, sieht man anhand des Farbenspiels, dass die Küste hier wohl schon recht steil abfällt. Im Museum war ein Modell des Sees zu sehen, wo man das auch recht gut erkennen konnte: Der nördliche Teil des Sees ist steil und tief, der südliches Teil wesentlich breiter und mit gemächlicher abfallender Küste. Wie viele andere Seen in Gebirgen ist der Gardasee während der Eiszeit entstanden. Der Ort Malcesine selbst ist nicht groß, aber auch hier haben sich die Menschenmassen durch den Ort geschoben und davon hatten wir dann bald genug.

Wir haben uns ein Picknick gekauft und haben uns dann ein paar Kilometer weiter auf ein Bankerl am See gesetzt und haben das herrliche Farbenspiel genossen.

Der Weg führte uns weiter in den Norden immer der Küste entlang bis Mori. Für den Rückweg haben wir den Weg hinter dem Berg gewählt und sind über enge Bergstraßen – aber alle in tadellosem Zustand – wieder zurück zu unserem Hotel gefahren.

Natürlich wollten wir auch an diesem Tag in den See hüpfen und sind dann wieder nach Bardolino gefahren. Denn da wussten wir ja schon, wo wir baden können. Es war wieder herrlich erfrischend. Um die Sonne dann noch ein wenig länger zu sehen, wollten wir noch ein Stückerl nördlich von Garda fahren, wo es auch einen schönen öffentlichen Strand gab. Aber vielleicht sollte man sich in der Hochsaison auch ein wenig die Situation auf den Straßen anschauen. Aus der Stippvisite wäre eine ziemlich lange Fahrt zurück geworden, denn der Rückweg wäre ein kilometerlanger Stau gewesen. So haben wir einen etwas größeren Umweg gewählt, um wieder zurück zum Hotel zu fahren.

Umweg? Weit gefehlt. In Albisano hat man einen traumhaften Blick über den See. Das ist wirklich ein Geheimtipp für alle, die am Gardasee sind und einen schönen Blick für einen Sonnenuntergang haben wollen.

Für uns war es leider schon der letzte Abend. Den Abend ausklingen lassen auf der Hotelterrasse und sich freuen, dass es ein Tag ohne Regen geblieben ist, war dann ein Highlight zum Abschluss.  Was wir aber die ganzen drei Tage nicht geschafft haben ist, hier in den Pool zu springen und die tolle Aussicht zu genießen. Zu schön war das Schwimmen im See!

Freitag, 30.07.2021

Unser Frühstück haben wir zeitig eingenommen – erste Reihe fußfrei auf der Terrasse mit Blick auf den See, dann hieß es auschecken und sich auf die Fahrt zum nächsten Golfplatz zu machen.

Auch der nächste Platz war in unserem Golf-Package enthalten. Gardagolf Country Club

Aber … wir lieben ja die Herausforderungen. Nach dem Spiel gab es noch ein wunderbares Essen im Clubhaus und weiter ging es ins nächste Hotel. Ziel war Maderno/Toscolano. Das hat mir auf der Landkarte so gut gefallen. Eine Stadt auf einer Ausbuchtung in den See hinein, das müsste doch ganz nett sein. Dachte ich.

Das ausgewählte Hotel lag im Ortsteil Toscolano. Es stellte sich heraus, dass dies eher das Industrieviertel ist. Dies hätte ich anhand der in der Nähe liegenden Papierfabrik feststellen können. Hätte. Habe ich aber nicht. Das zugewiesene Zimmer ging in den Hof, was ja grundsätzlich nicht schlimm ist. Aber es hatte nur ein schmales Fenster, eine laute Klimaanlage und war überhaupt weder besonders schön noch besonders gemütlich. Das man sich bemüht hat, hat man gesehen. Aber manchmal reicht das halt nicht. Also gut, solche Zimmer gibt es auch. Soll so sein.

Positiv war, dass es in der Nähe vom Strand lag. So haben wir noch einen kleinen Spaziergang gemacht und uns für einen Aperitif auf die Terrasse eines Lokals gesetzt. Oder war es eher ein Digestif? Wir hatten ja im Golfclub gegessen. Die Spatzen (oder was auch immer das für Vögel waren) waren so frech, dass sie auf den Tisch kamen und die Chips direkt aus der Schale fladerten. Nach einiger Zeit gingen wir weiter. Das Wasser war wieder sehr einladend und so sind wir wieder hineingehüpft. Es war herrlich!

Samstag, 31.07.2021

Ich hatte bei der Urlaubsplanung zwar bedacht, nicht gerade am größten Reisetag in den Süden zu fahren, aber nicht drüber nachgedacht, dass an einem Samstagvormittag am See entlang wieder viel Rückreiseverkehr in den Norden sein könnte. Ausweichen wäre schwer möglich gewesen, so haben wir uns die Westküste entlang gestaut. Bis Bozen war der Reiseplan, dort war das nächste Hotel gebucht, aber um die Autobahn und die Hauptreiseroute haben wir dann doch großräumig einen Bogen gemacht und sind dann in Riva del Garda in die Berge abgebogen.

Auf unserem Weg kamen wir am Lago di Molveno vorbei, wo wir einen Stopp eingelegt haben, um ein wenig die Füsse zu wacken. Zu baden haben wir uns überlegt, doch konnten wir uns nicht dazu entschließen, war das Wasser doch recht frisch. Wäre mein Sohn dabei gewesen, wäre es keine Frage gewesen. Er wäre sofort hinein gehüpft. Ich muss noch heute lachen beim Gedanken an einen See in Schottland! Es war kühl, die Menschen hatten teilweise sogar recht dicke Jacken an. Für Manuel kein Problem. Er ist ins Wasser gehüpft. Da sind dann die Schotten am Ufer stehen geblieben und haben diesen verrückten Österreicher beklatscht.

Ich wollte gerne Meran sehen. Es lag zwar nicht ganz am Weg, aber wir hatten Zeit. Also haben wir diesen Umweg auf dem Weg nach Bozen genommen. Es ist eine richtig schöne Stadt. Den Dom konnten wir leider nicht besichtigen, es fand gerade ein Begräbnis statt. Am Markt habe ich dann das Gewürz bekommen, von welchem eine Freundin zu sehr geschwärmt hat: Vinaigrette al limone. Ein Spaziergang der Flusspromenade entlang war sehr entspannend. Hier habe ich auch ein äußerst gutes Eis gegessen. Eis muss sein, wenn man in Italien ist. Und Pizza! Die muss natürlich auch sein, dazu haben wir uns ein nettes Lokal an der Flusspromenade gesucht.

Während der Wartezeit haben sich dann große schwarze Wolken über unseren Köpfen zusammengebraut. Gerade noch unter einem kleinen Sonnenschirm, sind wir dann unter den großen Schirm auf der Terrasse geflüchtet und konnten zumindest mal unsere Pizza genießen. Rundherum sind die Menschen immer näher zusammengerückt. Es hat gegossen wie in den ganzen letzten Tagen nicht! Und wir haben doch viele Regengüsse erlebt! Irgendwann hat der Regen nachgelassen und wir sind zum Auto gelaufen. Mit dabei hatten wir unvorsichtigerweise nur einen kleinen Knirps, die großen Schirme lagen trocken im Auto.

In Bozen war es trocken, als wir dort ankamen. Unser Quartier lag auf einer kleinen Anhöhe mitten in den Weinbergen mit einem tollen Blick in die eine Richtung zu den Bergen, in die andere Richtung auf Bozen runter. Da kam der Regenguss erst ein wenig später. Angesichts der Wettervorhersage hatten wir große Zweifel, dass wir am nächsten Tag unsere gebuchte Golfrunde machen können.

Sonntag, 01.08.2021

Und die Zweifel waren berechtigt. Die Wettervorhersage verhieß nichts Trockenes, also haben wir nach Rücksprache mit dem Golfclub abgesagt und umgeplant. Wir wollten Ötzi besuchen. Vorgewarnt vom Monte Baldo haben wir gleich geschaut, ob man reservieren kann/muss. Man könnte, aber es war für diesen Tag alles ausgebucht. Reservierung war jedoch für Montag früh möglich.

Das Auto wollten wir beim Quartier lassen. Der Weg in die Stadt war zwar steil, aber nicht weit. Einen halben Kilometer bergab, dann noch einen halben Kilometer ins Zentrum. Und Bewegung machen wollten wir sowieso, wenn wir schon nicht golfen können. Frohen Mutes haben wir die ganz guten Schuhe angezogen – ich habe ja seit einiger Zeit immer meine leichten Wanderschuhe im Auto, damit ich gut ausgerüstet bin. Vor der Haustür in die eine Richtung der Berge war der Himmel blau und wir haben uns gefreut.

Allerdings war der Himmel in Richtung Bozen dunkel und der Regenguss war nah. Sehr nah! Also wieder rauf ins Zimmer und den Regenguss abwarten.  Gut war es! Trotz unserer großen Schirme wären wir binnen Minuten nass gewesen. Obwohl der Regen dann nachgelassen hat, haben wir natürlich unsere Schirme mitgenommen.

Wie steil der Weg war, haben wir dann beim Gehen festgestellt. Aber wir kamen direkt an der Rittner Seilbahn nach Oberbozen vorbei und sind gleich nach oben gefahren, weil wir noch die gute Aussicht genießen wollten, solange es welche gab. Es war eine herrliche Gondelfahrt. Oben angekommen haben wir eine kleine Spazierrunde gedreht, natürlich in die Kirche gegangen. Ich wollte Kerzerl anzünden. Geld eingeworfen und festgestellt, dass alle in der Schachtel liegenden Kerzerl bereits abgebrannt sind. Nun, dann war es eben eine Spende. Dann hat es allerdings wieder zu regnen begonnen. Schade für die Freiwillige Feuerwehr – die hatten ihr Fest und die Kapelle hat aufgespielt.

Beim Runterfahren haben wir ein Haus entdeckt, welches offensichtlich von einem Erdrutsch/Felssturz erwischt wurde. Google wusste, dass es Anfang des Jahres war und glücklicherweise niemand verletzt wurde. So schön manche Plätze sind, wo Hotels/Gasthöfe gebaut werden. Wenn die Natur sich den Platz zurückholt, kann man nur froh sein, wenn niemand zu Schaden kommt.

Unten angekommen haben wir unseren Spaziergang in die Stadt fortgesetzt. Aber auch hier: viele Touristen. Die Innenstadt ist nicht besonders groß. Am Sonntag sind in Bozen die Gehsteige aufgerollt. Ein paar Geschäfte waren trotzdem auf, allerdings kaum Cafes oder Restaurant. So war es gar nicht so leicht, ein Lokal zum Essen zu finden. In einer Seitengasse haben wir ein chinesisches Lokal entdeckt. So haben wir statt italienisch asiatisch gegessen.

Auf unserem Spaziergang sind wir auch beim Museum vorbeigekommen, wo Ötzi wohnt. Es gab zwei Warteschlangen, eine für reservierte Eintritte, eine für alle anderen. Ziemlich lang, aber so hatten auch Besucher ohne Reservierung eine Chance. Aber es hat nach stundenlangem Warten ausgeschaut. Darauf hatten wir keine Lust. Wir haben uns jedenfalls gefreut, dass wir für den nächsten Tag eine Reservierung hatten.

Unser Weg führte uns dann noch zum Dom, vorbei am Standplatz einer Bimmelbahn. Vorbei? Nein! Wenn die letzte Reihe mit Blick nach hinten frei ist, hüpfe ich gleich auf den Platz und freu mich. Mit der Bimmelbahn sind wir dann ein paar Straßen gefahren, die wir noch nicht kannten.

Zwischendurch hat es aufgehört zu regnen, doch bis wir unseren Nachhauseweg angetreten haben, hat es wieder geschüttet. Das ist besonders lustig, wenn man bei 25 % Steigung über einen halben Kilometer bergauf geht.

Montag, 02.08.2021

Kein Regen! Man glaubt es kaum.

Wir haben unseren Besuch bei Ötzi absolviert. Auch wenn es natürlich ein ganz anderes Thema ist und die beiden Ausstellungen in keiner Art und Weise vergleichbar sind … diese Ausstellung hat mich ähnlich beeindruckt wie die jene zu 9/11 in New York. 9/11 hat mich sehr mitgenommen und berührt. Ötzi lässt mich staunen. Es wird alles sehr detailliert erklärt und auch gezeigt, wieviel sich in den Jahren seit seiner Entdeckung im Bereich der Forschung getan hat und was man alles unternommen hat. Beeindruckt hat mich, was man alles feststellen und welche Schlüsse man daraus ziehen kann.

Man konnte im Laufe der Jahre und immer mit genaueren Möglichkeiten der Untersuchungen feststellen, dass Ötzi ermordet wurde. Unglaublich finde ich die Datierung einer Wunde an der Hand. Das muss man sich vorstellen: Ötzi hat vor ca. 5300 Jahren gelebt, das sind ca. 1.934.500 Tage. Und die Wissenschaft hat festgestellt, dass er sich eine Wunde einen Tag vor seinem gewaltsamen Tod zugezogen hat. Außerdem hat man in seinem Mantel zwei Menschenflöhe entdeckt, festgestellt, dass er laktoseintolerant war und Blutgruppe 0 hatte. Und – das lässt mich schmunzeln, auch wenn ich die Relevanz natürlich verstehe – eine der wichtigen Fragen war, ob Ötzi nun Italiener oder Österreicher ist. Dazu wurde die Grenze neu vermessen und man hat festgestellt, dass knappe 93 m den Unterschied machen.

Nach der Ausstellung haben wir uns auf den Weg nach Petersberg gemacht. Die Wettervorausschau war in den letzten Tagen nicht besonders gut gewesen, im Gegenteil. Wir hatten sogar überlegt, den letzten Halt in Cortina d’Ampezzo zu stornieren und direkt von Bozen nach Hause zu fahren. Allerdings knapp zu spät, denn es wären 100 % Stornokosten angefallen. Also haben wir uns gedacht, wir machen das Beste draus und genießen das halbwegs trockene Wetter, solange es noch geht. Und gut war es! Wir hätten Petersberg nicht spielen können. Angesichts des in der Zwischenzeit schönen Wetters wollten wir es noch doch noch mit einer Runde Golf versuchen.

Golf in Petersberg

Bis wir fertig waren, war es dann schon 18 :00 Uhr und wir hatten noch einen weiten Weg vor uns. Also haben wir uns das 19. Loch gespart. Wir wollten die Autobahn vermeiden und den schöneren Weg fahren. Das Navi hat uns verraten, dass sich die Fahrt über die Berge nach Cortina d‘Ampezzo zeitlich ausgeht. Und wir haben es nicht bereut.

Wir sind über herrliche Pässe gefahren. Sogar an einem Golfplatz auf 1.600 m Höhe vorbei. Leider nur vorbei, denn ein wenig mussten wir auf die Uhr schauen, war die Rezeption doch nur bis 21:30 Uhr besetzt. Um 21:15 Uhr waren wir da. Gut getimt! Hier war wieder ein reines „Durchreisezimmer“ für uns, aber es war in Ordnung.

Dienstag, 03.08.2021

Auf unserer Bucket-List für Südtirol standen noch die Drei Zinnen. Das Wetter war in der Früh unbeständig und mittelmässig. Aber wir wollten es zumindest versuchen. Wenn sie sich verstecken, soll es so sein. Wenn sie sich uns zeigen, freuen wir uns.

Auf dem Weg nach Auronzo waren große Schilder aufgestellt: „Parkplatz Drei Zinnen ausgebucht“. Wir kannten die Gegend nicht und haben beschlossen, wir fahren, soweit wir kommen, steigen eventuell nur kurz aus und kehren wieder um. Aber wir wollten es zumindest versuchen. Meine Eltern waren vor einigen Jahren dort mit einem Busunternehmen. Begeistert erzählen sie auch heute noch davon, wie sich der Bus die Serpentinen hinaufgeschraubt hat.

Nach einigen Kilometern kamen wir zu einer Mautstation. Lt. einer Anzeigetafel waren noch 35 Parkplätze verfügbar. Aha! Also doch nicht ausgebucht. Bis wir dann oben angekommen sind, war der Himmel teilweise frei, es gab immer wieder Wolkenfenster. Es gibt einen schönen Weg, wo die Touristen – und wir mit ihnen – entlang gehen können. Bis zu einem kleinen Kirchlein, dann noch weiter bis zu einem Kriegerdenkmal. Dort haben wir ein Pärchen getroffen, die mit einer Drohne gespielt haben. Das fand ich auch recht lustig.

Wir hatten Glück. Die Drei Zinnen waren zwar nicht ganz frei von Wolken, aber gut zu sehen. Auch der Blick ins Tal war herrlich. Diese kleine Wanderung dauerte dann schlussendlich 1,5 Stunden, was ich gar nicht vermutet hätte. Aber ich bin sehr froh, dass ich seit der Österreichtour im letzten Herbst meine Wanderschuhe immer im Auto habe. Damit bin ich gut zu Fuß. Auf meiner Wunschliste stehen noch gute, zusammenlegbare Wanderstöcke.

Das war ein herrlicher Abschluss. Zusammenfassend kann ich sagen, dass es ein sehr schöner Urlaub war. Wenn ich nachlese, stelle ich fest, dass wir viel Regen hatten. Aber man kann es wie mit einem gefüllten Glas halten. Ist es nun halbvoll oder halbleer? Ich sag, wir hatten wunderschöne Sonnentage, die von einigen Regengüssen unterbrochen wurden. Damit war es auch nicht so brennend heiß und gut verträglich.

Nun galt es nur noch die Fahrt nach Kärnten zu bewältigen. Innichen wollte ich noch sehen, ein paar Kleinigkeiten noch einkaufen. Auch hier … viele Touristen auf der Straße. Am Bahnhof haben wir einen Zug der ÖBB gesehen. Bis zur Grenze war es also nicht weit. Am Grenzübergang war dann allerdings niemand zu sehen. Keine Kontrolle, gar nichts.

Apropos Kontrollen. Das Formular, welches gefordert gewesen ist für die Einreise nach Italien hat niemanden interessiert. Im Hotel am Gardasee musste ich ausfüllen, welchem G wir entsprechen. Einmal wurde beim Check-In Fieber gemessen. Auch vor dem Eintritt zu Ötzi wurde das Fieber gemessen. Den Impfpass wollte niemand sehen. Auch in keinem einzigen Lokal oder Geschäft wurden wir gefragt, welches G für uns zutrifft. Masken waren gefordert, doch waren viele mit Mund-Nasen-Schutz unterwegs. Getragen wurden die Masken genauso schlampig wie bei uns, egal, ob Tourist oder Einheimischer. Desinfektionsmittel und die Aufforderung zum Hände desinfizieren gab es jedoch nahezu überall.

Es folgten ein paar Tage in Kärnten bei meinen Eltern, die ich sehr genossen habe.

Auf dem Rückweg nach Wien haben wir in Stegersbach Halt gemacht. Nein, nicht zum Wellnessen. Golf stand auf dem Plan. 😉

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