Spillern – Longest Drive
2017
2018
2019
Die Golfsektion des ASV Gartenstadt trägt das Golfturnier jährlich aus. Auch dieses Jahr wieder in Spillern. Ich hatte meine Rechnung mit diesem Platz ja immer noch offen. Eine Proberunde haben wir im heurigen Jahr schon absolviert und die war ganz gut. Auch sonst habe ich mich in der Zwischenzeit gut geschlagen, d.h. mein Handicap des öfteren auch tatsächlich erspielt.
Der große Tag, der 31.8., hat gut begonnen. Wir waren rechtzeitig am Platz, nach der Anmeldung sind wir auf die Driving Range gestiefelt und haben uns eingespielt. Dort lief es gut. Um nicht zu sagen, viel zu gut. Heißt es doch, läuft es auf der Range gut, wird die Runde nicht besonders. Die Eisenschläge waren super, das Putten hat funktioniert, der Driver war überhaupt WOW! Der Ball ist nach der 150 m Tafel liegen geblieben. Das gelingt (mir) nicht immer!
Aber auch da ist es wohl die Psyche, die uns da beeinflusst, doch gegen die Psyche anzukommen ist nicht immer leicht. Vor allem nicht gegen die eigene!
Das männliche Starterfeld ist vorne weg gestartet. Wir waren drei Damen, die im letzten Flight angetreten sind. Meine Erwartungen an mich waren hoch. Für Loch Nr. 1 habe ich gleich zu viele Schläge gebraucht. Loch Nr. 2 hab ich dann aber gut geschafft. Ich erinnere … rechts Out, links Wald, aber ich hab gut die Mitte getroffen. Bei Loch Nr. 3 ist mir etwas gelungen, was ich noch nie geschafft hab. Ein Steckschuss in den Rand vom Sand, so dass ich den Ball für unspielbar erklären musste. D.h. Strafschlag und nochmals schlagen. Loch Nr. 4 war dann endlich ein Par. Das bringt mir 4 Nettopunkte, die ich bitter nötig hatte. Bis zum 9. Loch hab ich dann auch noch einmal ins Out geschossen, d.h. wieder ein Strafschlag. Die zweiten Neun waren dann besser, aber nicht gut genug. Ich hab den Sand-Steckschuss gleich nochmals wiederholt.
Bei diesem Turnier gibt es immer ganz tolle Pokale. Für die Brutto- und Nettowertung, jeweils bis zum 3. Platz. Außerdem „Nearest to the pin“ und natürlich den „Longest Drive“. Neu im heurigen Jahr war, dass es beim „Longest Drive“ das erste Mal eine eigene Wertung für die Damen gab. Und … die hab ich gewonnen. Meine Mitspielerinnen sind sehr gute Golferinnen mit wesentlich niedrigerem HCP als ich, doch der eine Ball war knapp kürzer als meiner, der andere ist neben meinem im Rough gelandet. Und somit war dieser Preis der Meine. Ich hab mich sehr gefreut, hat es mich doch ein wenig mit mir selbst versöhnt. Einmal kurz im Kreis herumhüpfen und tanzen musste sein.
Mit meiner Nettoleistung kann ich nicht zufrieden sein. 27 Nettopunkte sind zwar knapp mehr als im letzten Jahr, doch immer noch viel zu wenig. Heißt es doch – ich zitiere mit 😉 einen Freund meines Mannes – ein Dreier muss vorne stehen“. Meine 4 Bruttopunkte sind auf einem so langen Platz für meine Spielstärke nicht ganz schlecht. Und das lässt die Hoffnung zu, dass mir der Knopf nun wirklich mal aufgegangen ist.
Übrigens … der Preis für den Longest Drive ist das Starter Geld für das Turnier im nächsten Jahr. Ich musste lachen, … somit habe ich jedenfalls eine weitere Chance, mich offiziell mit diesem Platz zu versöhnen.
After Work 19.9.19
Mit dem letzten Turnier in Spillern habe ich endgültig festgestellt, dass meine Strategie „1x im Jahr ein Turnier = Verbesserung“ nicht aufgeht. Es funktioniert nicht so wie ich mir das wünschen würde. Abgesehen davon sagen die meisten Golferinnen und Golfer, dass sie doch immer wieder Turniere spielen mussten, um sich zu verbessern. Es funktioniert einfach nicht jedes Mal. Man versemmelt ein, zwei, drei Turniere und dann spielt man eine Runde, wo man sein Handicap gleich um einiges verbessert. Zu groß sind die Störfaktoren, die einen Erfolg verhindern können. Und zart ist die Grenze zwischen einem guten Schlag und „schon wieder ist es einer oder zwei zu viel“.
Um die Strategie „möglichst viele Turniere = Verbesserung“ umzusetzen, hatte ich die Erkenntnis in diesem Sommer spät, aber nicht zu spät. Ein Versuch für eine Verbesserung war die „Robert Burns Trophy“ in Schwechat. Dort hab ich meistens gut gespielt. Doch dieses Mal wollte es nicht gelingen. Dies ist hier nachzulesen.
Der nächste Termin, der für mich machbar war, war ein weiteres Turnier in Spillern. Da könnte ich doch gleich meinen Frieden mit dem Platz schließen, dachte ich und meldete mich an. Noch dazu werden diese After Work-Turniere nur als 9-Loch-Turniere ausgetragen, um den zeitlichen Rahmen enger zu halten. Und es war ein tolles Datum – 19.9.19, das klang erfolgversprechend.
Wenn, dann …
Wir waren zu dritt in dem Flight. Es fing eigentlich ganz gut an, sogar das zweite Loch hab ich gut gespielt. Kein Out, kein Wald, kein Sand. Beim 3. Loch war nicht sicher, ob der Ball im Out war oder nicht. Also spielte ich sicherheitshalber einen provisorischen Ball. Glücklicherweise hab ich den 1. Ball gefunden. Nun war die Herausforderung, zwischen den Bäumen durchzuspielen. Auch das hab ich schon hundertfach gemacht und dieses Mal war es DOOOOIIIIIING gegen den Baum und der Ball ist in hohem Bogen ins Out geflogen. Tjoooooo. Eigentlich will ich ja die guten Schläge reproduzieren und nicht solche Fehlleistungen in einem Turnier. Out bedeutet genauso wie ein Schuss ins Gebüsch (siehe Schwechat), dass der Schlag wiederholt werden muss und man einen Strafschlag bekommt.
Auch wenn das das einzige gestrichene Loch war, konnte ich den Rückstand nicht aufholen. Mit 15 Nettopunkten habe ich mein Ziel zwar nicht erreicht, aber in der Gesamtrechnung sind es 33 Nettopunkte … und siehe oben: Ein Dreier muss vorne stehen!
Ist das „Wenn, dann …“ der Bruder vom „Hätti, wari …“ ?
Wenn ich bei Loch Nr. 5 nicht den Chip vermasselt hätte (das war mein 3. Schlag), dann wari nicht soweit vom Loch entfernt gelegen mit meinem Ball.
Wenn bei Loch Nr. 8 mein Ball mit meinem 2. Schlag nicht am oberen Ende des Grüns gelandet wäre, dann hätte ich nicht den elendslangen Weg vor mir gehabt und der Ball wäre nicht hügelab Fahrt aufnehmend endlos am Loch vorbei gerollt. Wenn dieser Ball 2 cm näher am Loch gewesen wäre, dann wäre der Ball hinein gefallen. 4 Putts auf einem Par 3 sind einfach zuviel.
Also … wenn ich das nächste Mal besser spiele, dann werde ich mein Handicap verbessern.
So schaut’s aus!
After Work 26.9.19
Ich will es wissen! Also ein weiterer Versuch. Das Ergebnis: Ich konnte erfolgreich allen Strafschlägen ausweichen, kein Out, kein Wasser. Also … wenn ich überall punkte, steigen meine Chancen. Dieses Mal habe ich – obwohl ich an Loch Nr. 2 wieder gescheitert bin – 18 Nettopunkte auf der Halbrunde erreicht und somit mein Handicap gespielt.
Wenn ich so weiter mache, dann schaffe ich eine Verbesserung. Blöd nur, dass es das letzte Abendturnier in dieser Saison gewesen ist.