#ratzfatz
Wie schnell doch so ein Jahr vergeht…
Ich hab doch gerade erst einen Jahresrückblick geschrieben!
Jedenfalls gibt es Antworten zu den offenen Fragen vom letzten Jahr:
Meinen Job als Schriftführerin beim Elternverein habe ich erfolgreich an die Frau gebracht. Der Beitrag dazu ist hier nachzulesen: Lebensabschnitt
Wir sind im Großen und Ganzen gesund durch das Jahr gekommen. Zwar hat das Virus in der Zwischenzeit auch Familienmitglieder erwischt, aber glücklicherweise alle ohne große Beschwerden und ohne Krankenhausaufenthalte. Dreifach geimpft schaue ich dem Virus und den aktuellen Entwicklungen um Omikron auch wesentlich gelassener ins Gesicht.
Bei den Aufräum- und Renovierungsarbeiten war ich in den letzten Monaten ganz vorne mit dabei und bin es immer noch. Das Home Office wurde den erhöhten Anforderungen gerecht gestaltet. Hier kann ich den Tischler meines Vertrauens wärmstens empfehlen. Am Keller hat sich zwar (noch) kaum etwas geändert, aber wir haben neue Böden in der Wohnung und dazu musste ich natürlich alle bestehenden Möbel ausräumen. Die Gelegenheit zum Ausmisten habe ich gut genützt – habe ich doch vieles gefunden, von dessen Existenz ich nichts mehr wusste. Was ich in den letzten Jahren nicht gebraucht hab, kann also weg? Na ja … vieles davon. Übertreiben will ich hier auch nicht. Bis aber alles was bleiben darf wieder seinen Platz gefunden hat, wird es allerdings noch ein wenig dauern.
Wer für mich Bücher gelesen hat, weiß ich zwar immer noch nicht, aber ich weiß, wer Bücher für mich lesen wird: ich habe unseren Bücherschrank ein wenig durchforstet und ein paar Kisten vollgepackt und spende die Bücher an die Bibliothek einer Schule. Eine jahrelange Sammlung meines Sohnes von Wissensmagazinen wandert mit und kommt dort in den offenen Bücherschrank. Da wäre ich gerne ein Mäuschen, um zu sehen, wer sich dafür interessiert. Ist es doch in Zeiten wie diesen eher üblich, schnell mal das Internet zu befragen, wenn man etwas wissen will.
Auch sonst habe ich mich von vielen Dingen befreit und das im wahrsten Sinne des Wortes. Es waren
– Bilder, die nun andere Wände zieren dürfen,
– mein heißgeliebter Schreibtisch, der nun einer kinderreichen Familie dienen darf,
– Tischbeine, die eine neue tragende Rolle bekommen,
– Inlineskates, mit denen junge Beine über die Straße flitzen,
– ein Metallregal, welches in einem Gewächshaus die Bepflanzung unterstützen darf,
– Kleidung und Schuhe, die nun Menschen helfen, die nicht einfach shoppen gehen können,
– eine Wii, mit der mein Sohn gespielt hat und die nun von neuen Kindern bespielt wird,
– ja sogar mein tragbarer CD-Player, den ich ganz lange gehütet habe und der nun einem jungen musikalischen Mann die Zeit vertreibt.
Es gibt vieles mehr, was ein neues Zuhause gefunden hat, weil es aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr verwendet wird oder keinen Platz mehr hat. Ich gebe zu, es gibt mir ein gutes Gefühl. Ich wusste gar nicht, wie befreiend es sein kann, sich von Materie zu trennen. Und ich gebe zu, dass mir bei manchen Dingen wichtig ist, dafür ein neues ZUHAUSE zu finden. Einfach wegwerfen ist nicht meins.
Auf Willhaben habe ich die unterschiedlichsten Erfahrungen gemacht. Manche sind besitzergreifend, wollen sofort alles, nur um es dann doch nicht abzuholen oder sich nicht mehr zu melden. Andere sind höflich und bedanken sich, auch wenn etwas verschenkt wird, mit einer Kleinigkeit. Unterschiedlich, wie die Menschen halt sind.
Und wie geht es mir?
Besser! Das kann ich sagen. Ein krönender Abschluss des Jahres 2021 war ein Besuch im Theater an der Wien. Gegeben wurde „Julius Cäsar in Ägypten“ von Händel und ich habe es genossen. Mit 2G+ habe ich mich sicher gefühlt, die Maske blieb bei allen BesucherInnen vom Eintritt ins Theater bis zum Ausgang auf und es schien sich niemand daran zu stoßen. Es war überhaupt das erste Mal in meinem Leben, dass ich zu Silvester im Theater war.
Ich schaue zuversichtlich ins Jahr 2022 und bin gespannt, was es bringen wird, welche Herausforderungen es für mich bereithält. Ich werde berichten.