#osternzuhause eins
Die Queen hat sich am Sonntag, den 05.04.2020 an ihre Untertanen gewandt. Dies ist außerhalb der traditionellen Weihnachtsansprache in 68 Jahren erst vier Mal geschehen. Die bisherigen Anlässe waren der Golfkrieg 1991, Dianas Tod 1997 (hier erst nach langem Zögern und dem spürbaren Unmut der Bevölkerung), der Tod ihrer Mutter 2002 und – als einziger glücklicher Umstand – ihr 60-jähriges Thronjubiläum. Sie nahm in der aktuellen Ansprache, die sie zu großen Teilen selbst geschrieben haben soll, mit „Das erinnert mich an die erste Radioansprache, die ich 1940 gemacht habe.“, Bezug auf ihre Ansprache, die sie als 14-Jährige während des Krieges gemeinsam mit ihrer Schwester gemacht hat, damals gerichtet an die britischen Kinder. Gesegnet, wer sich so lange erinnern kann. Aber … die Queen ist eine Institution! Die Briten hören auf sie. Jedenfalls viele von ihnen und werden ihrem Appell, zu Hause zu bleiben, hoffentlich folgen. Und auch keine großen Feste feiern. Denn …
Social Distancing?
Was für viel Verwirrung bei uns gesorgt hat, ist der Ostererlass des Gesundheitsministeriums, hat doch die Bevölkerung angenommen, dass man sich NICHT mit Hausfremden in der Wohnung treffen darf. Wer sich bisher an Social Distancing gehalten hat, wundert sich, wenn es plötzlich heißt, max. 5 hausfremde Personen dürfen zu Besuch kommen.

Gerüchte werden laut, dass es weitergehende Reisebeschränkungen geben soll, aber mit der für Montag anberaumten Pressekonferenz soll es Klarheit geben. Zu dieser Pressekonferenz kommen die Sprecher mit Masken, legen sie vor der Rede ab. Hier braucht es noch Übung, die Masken richtig anzugreifen. Es wurden Plexiglaswände als Schutz aufgestellt. Es wird der Plan für die nächsten Wochen präsentiert. Die Betonung liegt immer wieder auf „Wenn es die Entwicklung zulässt!“.
Bereits ab Dienstag nach Ostern sollen Geschäfte bis 400 m² aufsperren dürfen, ebenso Bau- und Gartenmärkte. Strenge Schutzmaßnahmen müssen jedenfalls beachtet werden. Ab 2. Mai folgen alle anderen Geschäfte sowie Friseure. Warum genau die? Und andere Dienstleistungen nicht? Gastronomie und Hotels dürfen ab Mitte Mai ebenfalls öffnen. Immer wieder wird betont: „… sofern der positive Trend anhält …“.
Es wird klargestellt, dass bis zum 30.06.2020 keine Veranstaltungen stattfinden dürfen. Somit wird es keinen Maiaufmarsch geben. So wie viele andere, zum Teil bereits abgesagte, Veranstaltungen nicht stattfinden werden. Ob und wann es da dann tatsächlich wieder losgeht, kann erst entschieden werden, wenn man die Entwicklung sieht. Mit solchen Entscheidungen dämmert es in den Köpfen:
Es ist noch lange nicht vorbei!
Der umstrittene Ostererlass wird zurückgenommen. Hier ist offenbar ein Fehler passiert. Weiterhin gilt, die Wohnung darf nur für AEHS verlassen werden, also Arbeiten, Einkaufen, Hilfeleistungen und Spazierengehen. Die Verkehrsbeschränkungen bleiben jedenfalls bis Ende April bestehen, dann wird man weitersehen. Wie bereits erwartet, wird die Maskenpflicht ab dem 13.04.2020 erweitert und auch in öffentlichen Verkehrsmitteln müssen Masken getragen werden. Es geht um eine Bedeckung von Mund und Nase, d.h. es darf auch ein Schal oder ein Tuch etc. verwendet werden.
Auch über die umstrittene STOPP CORONA–App wird gesprochen. Für mich ist das ja ein wenig wie „Glaube-keiner-Statistik-die-du-nicht-selbst-gefälscht-hast“. Wir – und da nehme ich mich als langjährige Smartphone-Benutzerin nicht aus – geben freiwillig eine ganze Menge persönlicher Daten her, um die Annehmlichkeiten dieses Gerätes zu nutzen. Ich habe mal nachgezählt, wie viele Funktionen außer zu telefonieren das Kreibel für mich hat, es waren mehr als ein Dutzend.
Wobei … der Begriff ist jetzt nicht 100%-ig richtig verwendet, heißt „Kreibel“ lt. www.ostarrichi.org doch „langsames, altes, rostiges Gefährt“. Das ist mein Telefon nicht, aber der Ferrari unter den derzeit erhältlichen Telefonen ist es sicher auch nicht. Aber … ich schweife ab! Diese App soll nachgebessert werden und man hofft, dass sie dann von möglichst vielen Menschen freiwillig verwendet wird. Auf eine Verpflichtung wie z.B. in China will man nicht setzen. Dort braucht man einen grünen QR-Code. Nur dann darf man unterwegs sein.
Eine positive Entwicklung
Es werden höchst interessante Zahlen präsentiert. Am 13.03.2020 betrug die tägliche Steigerungsrate der Infektionen in Österreich 41 %. Hätte man keinerlei Maßnahmen gesetzt, wären wir bei 2,7 Mio. Infizierten. Das ist für mich unvorstellbar. Es ist eine Hochrechnung, wie es wirklich gewesen wäre, wissen wir ja nicht. Aber ein Bruchteil davon ist schon genug. Aktuell beträgt die Steigerungsrate 1,6 %. Die Ausgangsbeschränkungen bleiben bestehen wie gehabt. Wir sind auf einem guten Weg. Mitte März lag die Verdoppelungszahl bei 3,6 Tagen, am 05.04.2020 sind es 16,5 Tage. Es wird betont, wie wichtig es ist, sich weiter an die Maßnahmen zu halten, um nicht durch Neuinfektionen eine neuerliche Welle zu verursachen. Es gilt, die Kapazitäten des Gesundheitssystems nicht zu sprengen. Es wird davor gewarnt, die positiven Zahlen zu überschätzen. Wichtig ist, diszipliniert zu sein, damit die Infektionsrate nicht steigt. Der Replikationsfaktor ist immer noch zu hoch. Er muss unter 1 sinken!
Ab 14.04.2020 werden die Bundesgärten geöffnet. Eingangskontrollen werden durchgeführt. Das ist ja auch etwas, was im Vorfeld auf großes Unverständnis gestoßen ist. Was macht den Unterschied zwischen einem Park der Stadt Wien und einem Bundesgarten? Mal abgesehen davon, dass um den Augarten, Belvedere oder um Schönbrunn eine Mauer gezogen ist und man durch ein Tor durchgehen muss. Das Tor wird aber als Grund genannt. Die Eingänge wären zu schmal. Das führt dazu, dass die Gehsteige teilweise überfüllt sind und der Spaziergang in der Stadt zu einem Spießrutenlauf wird.

Ich würde da ja am Liebsten mit dem Zollstock in der Hand hingehen und messen, wie breit die Eingänge zu den Bundesgärten sind. Und wieviel Platz am Gehsteig bleibt, wenn da Familien mit Kinderwägen und einem Kind an der Hand, das Zweite am Scooter, spazieren gehen. Diese werden dann von den Radfahrern am knapp daneben befindlichen Radweg überholt, weshalb die anderen Fußgänger schnell zur Seite hüpfen müssen, weil sie vom Fuß- auf den Radweg ausgewichen sind, um beim Abstand halten nicht über den Haufen gefahren zu werden.
Und das Unverständlichste daran ist für mich, dass Straßen für den Autoverkehr gesperrt werden sollen, um Begegnungszonen zu schaffen. Ich würde da an einen Schildbürgerstreich denken, wäre es nicht ein so ernstes Thema. Ich halte viele der gesetzten Maßnahmen für richtig. Nur so konnten wir diese Entwicklung schaffen. Doch beim Thema Bundesgärten steige ich aus. Das verstehe ich nicht.
Wenn es so weiter geht …
Betont wird wieder und wieder, es gibt die Lockerungen nur, wenn sich die Zahlen in die richtige Richtung entwickeln, wenn nicht, gibt es keine Lockerungen. Ich hoffe, die Bundesgärten werden tatsächlich geöffnet. Denn wohin sollen die Menschen gehen, wenn sie auch die öffentlichen Verkehrsmitteln nicht benutzen dürfen, um ins Grüne zu kommen; das ist nur mit Auto erlaubt. Auflösen können sie sich ja doch nicht. Die Polizei kontrolliert auch immer wieder, wer unterwegs ist. Manche Firmen stellen für ihre Mitarbeiter Bescheinigungen aus, dass sie beruflich unterwegs sind.
Berührt hat mich das Interview mit einer Pflegekraft, die ob der Verantwortungslosigkeit mancher Menschen Tränen in den Augen hatte. Sie MUSS raus! Sie muss mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, um ihre Arbeit zu erledigen. Und dann gibt es welche, die immer noch ihre Partys feiern und Menschen gefährden.
Täglich hören wir in den Nachrichten die aktuellen Zahlen von Österreich und anderen Ländern. Einerseits finden in Wisconsin, USA die Vorwahlen der Demokraten statt, andererseits werden in New York Feldlazaretts aufgestellt und überlegt, dass man die Toten zwischenzeitlich im Park bestattet. Wie stell ich mir das dann vor? Wird der Sarg nach Corona wieder ausgegraben? Oder wird der Park in einen Friedhof umgewandelt? Ich kann mir das gar nicht vorstellen. Ich will mir das nicht vorstellen und möchte mir in so einem Moment immer und immer wieder in Erinnerung rufen, dass wir hier in Österreich die Maßnahmen rechtzeitig eingeleitet haben.
Und ich möchte hoffen, dass es so bleibt. Denn die Hoffnung stirbt zuletzt. Aber sie stirbt, sagte ein Kollege. Tjo … Aber ich glaube dran, dass es sie noch gibt. Wo kämen wir hin, wenn wir nicht mehr glauben und hoffen!

Schweden hält (noch?) daran fest, dass eine Herdenimmunität ausreichend Schutz bieten würde. Großbritannien ist bereits umgeschwenkt. Sehr spät, knapp bevor Boris Johnson selbst erkrankt ist. Er musste auf die Intensivstation. Dabei hat er sich noch vor wenigen Wochen damit gebrüstet, dass er Corona-Kranken die Hand schüttelt. In der Zwischenzeit ist er jedoch wieder so weit gesund, dass er auf eine Normalstation verlegt werden konnte. Ich hoffe doch sehr, dass sich seine Einstellung zur Krankheit und zu notwendigen Schutzmaßnahmen geändert hat.
Es ist fürchterlich für Johnson, dass es ihn erwischt hat. Ebenso für Prinz Charles, der in Heimquarantäne ist. Es gibt viele weitere Persönlichkeiten, die vom Virus betroffen sind. Manche sind auch daran gestorben. Wie Otto Normalverbraucher von nebenan. Es zeigt, dass das Virus vor niemandem Halt und keinen Unterschied macht.
Natürlich ist es nach wie vor so, dass sich die Reicheren besser schützen können als die Ärmeren. Das ist der einzige, gravierende Unterschied. Die Armen leben teilweise dicht gedrängt und können nicht ausweichen, auch wenn eine Infektion vorliegt. Die ganz Reichen können sich eine Toilette unter mehreren im Haus aussuchen, wo sie pinkeln und müssen keine Angst haben, ihre Familie anzustecken, wenn nicht ausreichend desinfiziert wird. Mal abgesehen davon, dass sie sich auch Desinfektionsmittel in ausreichender Menge leisten können. Habe ich schon erwähnt, dass ich das Leben nicht gerecht finde?
Asterix in Italien
Um einiges Vorausschauender als manche Politiker waren René Goscinny und Albert Uderzo bereits 2017 unterwegs, die in „Asterix in Italien“ vom Wagenlenker Coronavirus und seinem Adlantus Bacillus geschrieben haben. Das war sogar der ZIB am 27.02.2020 eine Meldung wert – zu einer Zeit, wo die Situation in Italien bereits sehr angespannt war.

Allerdings hieß der Wagenlenker nur in der französischen und der englischsprachigen Fassung Coronavirus. Der deutschsprachigen Leserschaft waren diese Namen nicht zuzumuten, kann man nachlesen. Und vorausschauen wird zumindest einer nicht mehr können. Albert Uderzo ist am 24.03.2020 an einem Herzinfarkt gestorben.
Reisewarnungen
Die Reisefreiheit bleibt beschränkt, die ganze Welt ist ein Risikogebiet. Aktuell gibt es für 36 Länder Reisewarnungen. Es wird geraten, die Urlaubspläne dahingehend zu überdenken, dass man seinen Sommerurlaub in Österreich verbringen wird müssen. Die Frage bleibt, wie es mit Regeln wie Abstand halten zu händeln ist, sollten die Bäder aufsperren. Die im Inland lebenden Touristen werden den Komplettausfall im Tourismus keinesfalls ausgleichen können.
Irgendwie fällt das auf. Es kommen immer wieder Informationen, die sanft verpackt eine Idee davon geben, was in den nächsten Wochen und Monaten noch auf uns zukommt. Jedenfalls empfinde ich das so. Ich bin ja eine erklärte Planerin. Termine werden Wochen, ja Monate im Voraus vereinbart. Ich habe FreundInnen, mit denen ich mich regelmäßig treffe. Und damit dies so bleibt, also sich regelmäßig treffen, endet jede Verabredung mit einer neuen Vereinbarung für ein Treffen, mit manchen im monatlichen Rhythmus, mit manchen halbjährlich.
Natürlich kommt es vor, dass wir dann trotzdem verschieben müssen. Aber dann wird verschoben und findet statt. In Zeiten wie diesen ist es schwierig. Alle Vereinbarungen wurden auf „Nach-Corona“ verschoben. Neue Termine gibt es keine.
Apropos Termine
Die Matura und die Lehrabschlussprüfungen sollen jedenfalls stattfinden. Das wurde bereits bei der Pressekonferenz am Wochenbeginn mitgeteilt. Über die Form diskutiert man noch, der Bildungsminister wird im Laufe der Woche in einer eigenen Pressekonferenz darüber berichten, hieß es am Montag.
Aha! Offenbar ist der Druck groß, denn die Entscheidungen wurden ursprünglich für nach Ostern angekündigt. Dies birgt jedenfalls Hoffnung in sich, haben es doch die MaturantInnen und auch die Lehrlinge, die nicht arbeiten können, aber trotzdem ihren Abschluss machen möchten, heuer durch die Pandemie besonders schwer. Finde ich.

In seiner Pressekonferenz verlautbart der Bildungsminister folgendes:
Ab 04.05.2020 sollen die MaturantInnen als Erstes zurück an die Schulen und einen dreiwöchigen intensiven Unterricht erhalten. Noch offene Schularbeiten und Tests werden geschrieben, jedoch mit Maß und Ziel und nur, wenn es notwendig ist.
Die schriftliche Matura startet ab 25.05.2020 unter Wahrung von sehr strengen Sicherheitsvorschriften und Hygienemaßnahmen. Geschrieben wird in Deutsch, Mathematik und Fachtheorie bzw. lebender Fremdsprache. In die Benotung werden die Noten der Abschlussklasse einbezogen. Wie genau und in welchem Verhältnis, muss man wohl noch ausdiskutieren. Und die mündliche Matura für alle Prüflinge wird nicht stattfinden. Wer allerdings möchte, kann mündlich auch antreten. Man will jedenfalls an der erst kürzlich eingeführten Zentralmatura festhalten.
Für Risikogruppen, also solche, die gesundheitlich besonders gefährdet sind, werden eigene Vorkehrungen getroffen werden. Auch wird es die Option geben, dass man überhaupt erst im Herbst zum ersten Versuch antreten kann. Somit wird die Möglichkeit, bis zu dreimal antreten zu dürfen, nicht eingeschränkt.
Auch Lehrabschlussprüfungen werden durchgeführt. Der positive Abschluss der letzten Berufsschulklasse gilt bereits als Abschluss der Theorieprüfungen. Für die Praxis wird man sich noch etwas überlegen müssen, aber dafür ist offenbar noch Zeit.
Auf den Unis werden verschiedenste digitale Möglichkeiten des Unterrichts intensiv genutzt, es finden jedoch keine Vorlesungen statt. Dies soll so bleiben. Begleitende Maßnahmen für Studenten sollen jedoch wieder geöffnet werden, wie z.B. Bibliotheken, jedoch ohne Lesesäle, damit sich die Studenten mit notwendigem Studienmaterial eindecken können. Durchführung von Prüfungen ist vorgesehen, jedoch vor kleinen Kommissionen.

Andere Länder gehen eher umgekehrten Weg … die schriftlichen Arbeiten werden ausgelassen, mündlich wird geprüft. In manchen Ländern werden auch bisher schon die Leistungen der letzten Jahre für die Abschlussnoten herangenommen. Es herrscht jedenfalls keine Einigkeit, welches der richtige Weg ist. Nur Gewinner oder nur Verlierer kann es bei keiner dieser Varianten geben. Die Lösungen sind ganz unterschiedlich.
Die Schulen und Kindergärten bleiben weiterhin offen für die Betreuung der Kinder. Bisher hieß es, nur wer selbst arbeiten muss, darf diese Möglichkeit nutzen. Jetzt wird gesagt, dass Kinder auch zur Entlastung zu Hause für einige Stunden in die Schulen gebracht werden dürfen. Das kann ich mir gut vorstellen, denn wer im Home Office ist und trotzdem noch Kinder zur Betreuung zu Hause hat, kann leicht an seine Grenzen stoßen.
Home und Office
Findige Hoteliers vermieten ihre Zimmer stundenweise für Home Office. Dies berichtet der ORF. Sei es an eine Opernsängerin, die üben muss, sei es an eine junge Managerin, die viel telefonieren muss, dies aber zu Hause schlecht erledigen kann, weil sie mit ihrem Lebensgefährten in einer kleinen Wohnung lebt und dieser konzentriert arbeiten muss. Dies ist Stundenhotel 2020.
Auch ich habe festgestellt, dass Home Office vor allem auch bedeutet, dass man Home und Office gut trennen muss und dass es gute Organisation braucht, um alles zu schaffen.
Bei uns liegt es nicht am Platz. Unsere Wohnung ist nicht riesig, hat aber Platz genug, dass mein Sohn in seinem Zimmer seine Aufgaben erledigen kann bzw. mit seinen Schulkollegen und Lehrkräften sprechen kann. Wenn mein Mann oder ich telefonieren müssen, ist es fast wie im Büro. Dann schnappt man sich das Telefon und geht in den nächsten Raum – zu Hause ist es das Wohnzimmer – und macht die Tür zu. Ist es ein Video Call bei meinem Mann, geh ich raus.
Ich teile es mir dann so ein, dass ich dann halt schnell etwas abseits des Laptops erledige oder für die Familie koche. Ratzfatz, schnelle Küche, Kühlschranksafari. Andererseits bin ich oft am Abend auch noch länger am Firmen-Laptop, weil ich noch Mails beantworte oder grad noch schnell etwas fertig machen will. Dann schau ich auf die Uhr und stelle fest, meine Dienstzeit ist eigentlich schon lang zu Ende.
Am Donnerstag war ich wieder im Büro und konnte dort einiges aufarbeiten. So wie es ausschaut, bleibt uns das Home Office noch einige Zeit erhalten. Denn bei der Pressekonferenz wurde auch gesagt, dass jeder, für den das möglich ist, bis Ende April im Home Office arbeiten soll. Je länger das andauert, desto besser kann ich mich organisieren, so ist die Arbeit auch an diesem Tag flott vorwärts gegangen.
Es gab überraschend wenige Anrufe, Osterfrieden sozusagen. Heuer sind auch die vielen Telefonate ausgefallen, was man denn machen soll, wenn der Dienstgeber den Karfreitag freigeben will. Abgesehen davon, dass man sich seinen persönlichen Feiertag rechtzeitig reservieren muss, ist heuer sowieso alles anders.
Das Osterwochenende naht
Hat man vor einem Jahr mit Ibiza und Corona eine sonnige Ferieninsel und Bier verbunden, so hat man 2020 ganz andere Bilder im Kopf, wenn man daran denkt. Beides hat Österreich nachhaltig verändert.
Die Regierung hat die o.a. Erleichterungen für nach Ostern angekündigt. Mit gutem Grund, befürchtet man doch, dass die Erkrankungen bei zu schnellen Lockerungen wieder steigen würden und die Krankenhäuser nicht ausreichend Kapazitäten zur Verfügung hätten. Noch hätte ich nicht gehört, dass das Lazarett in der Messehalle in Betrieb genommen werden hat müssen. Es wäre großartig, wenn das so bleibt. Derzeit sind noch ausreichend Krankenhausbetten frei. Auch Intensivbetten stehen noch zur Verfügung. Die Bilder aus Ländern wie Italien, Spanien und den USA haben sich in mein Hirn gebrannt. In China werden zwischenzeitlich die Ausgangsbeschränkungen gelockert, doch unter großer Beobachtung und bereit, sofort wieder Teile des Landes abzuriegeln.
Ostern hat für viele Menschen im Land eine große Bedeutung und ist mit großen Feierlichkeiten verbunden.

Die Evangelische Kirche überträgt ihren Karfreitagsgottesdienst aus der Kapelle vom Evangelischen Zentrum. Auch die Katholische Kirche wird die Gläubigen im Livestream teilhaben lassen. So gesehen haben wir Glück, dass wir diese Möglichkeiten haben.
Wichtig ist innezuhalten.
Und sich dessen zu besinnen, was wirklich wichtig ist.