#lichtamendedestunnels
Wie war das mit dem Licht am Ende des Tunnels?
Ich habe frei. Urlaub. Ein paar Tage abseits von Homeoffice und Office. Nicht, dass ich nichts zu tun hätte für das Büro. Jahresabschluss ist – soweit von mir zu erledigen – fertig. Aber es gibt noch einige andere Themen, die im ersten Quartal von mir bearbeitet werden müssen. Die warten auf mich.
Ich habe meinen Laptop im Büro gelassen, um sicher zu gehen, dass ich nicht doch schnell reinschaue. Dazu neige ich nämlich. Leider. Schnell noch die Mails checken. Grad noch etwas fertig machen nach der eigentlichen Dienstzeit. Ich bin nicht mehr ganz so gut in der Trennung von Office und Homeoffice wie zu Beginn der Pandemie.
Ich lasse meinen Bleistift nicht Schlag Fünf – sprich mit Dienstschluss – fallen, mache oft noch etwas fertig. Das war immer schon so. Doch ohne die Trennung durch den Arbeitsweg ist es noch einmal etwas anderes. Im Frühling sind wir nach der Arbeit spazieren gegangen. In die Sonne. Das hat den Arbeitsweg quasi ersetzt. Das ist halt im Winter, wenn es finster ist, nicht so einladend.
Urlaub ist nicht Alltag
Urlaub ist für mich Zeit, die ich abseits meines Alltags verbringen will. Was für mich auch immer weg von zu Hause bedeutet hat. Das ist derzeit ja schlecht möglich. Im Jahr 2020 war ich – wenn es „die Zahlen“ erlaubt haben – in Kärnten bei meinen Eltern. Immer nur kurz und unter Berücksichtigung der Hygienemaßnahmen. Im September haben wir uns die Reise durch Österreich gegönnt, aber auch die war schon durch die damals steigenden Zahlen beeinträchtigt.
Es ist ungewohnt, Urlaub zu haben und nicht in Urlaub zu sein. Doch merke ich, dass ich mich zwischendurch losreißen muss und aus meinem Hamsterrad aussteigen. Sonst wird das nichts. Ein falscher Satz und ich kämpfe mit den Tränen. Ich merke, dass ich belastet bin.
Eh so wie viele andere auch. Ich bin damit ja nicht alleine. Eine Depression kommt schleichend. Gerade vor wenigen Tagen wurde berichtet, dass in der Kinder- und Jugendpsychiatrie massiver Bedarf an Betreuungsplätzen herrscht. Ob nun bei den Jungen oder Alten … es schlägt aufs Gemüt. Da hilft es nur bedingt, wenn man sich täglich vor Augen führt, dass es uns eigentlich gut geht. Jedenfalls denen, die ein Dach über dem Kopf haben, einen sicheren Arbeitsplatz, gefüllten Kühlschrank und die Möglichkeit, immer eine Runde ums Haus machen zu dürfen.
Auch in Österreich werden es immer mehr, die keine Arbeit haben, von den Hilfszahlungen des Staates abhängig sind und immer noch auf die Auszahlung dieser Hilfszahlungen warten oder sie gar nicht bekommen, weil sie blöderweise schon in die Insolvenz gerutscht sind. Warum? Weil die Gebietskrankenkasse die Beiträge fällig gestellt hat. Um nur ein Beispiel zu nennen. Das war schon vor Coronazeiten so und hat sich offenbar nicht geändert.
Noch sind wir im Lockdown.
Ich nütze also die nächsten Tage, um Dinge zu erledigen, die auf ihre Erledigung warten. Das letzte Protokoll des Elternvereins will fertig gestellt werden, ein Team-Meeting gehört organisiert, ein bisserl umräumen, privaten Papierkram sortieren, zu Mittag in der Sonne einen langen Spaziergang machen, vielleicht endlich einen jener Podcasts anhören, die ich mir extra abgespeichert habe. Von den Fotobüchern und offenen Beiträgen für diesen Blog rede ich jetzt gar nicht – das wird sich sicher nicht ausgehen in den paar Tagen. Ich weiß eh … ich nehme mir wieder mal viel zu viel vor!
Am Montag wird meine neue Handtasche ausgeführt! Angesichts der Wettervorhersage wird es wohl eher ein Museumsbesuch werden. Auf dieses Stück Kultur freue ich mich sehr.
Ist fast wie ein Geburtstagsgeschenk! 😉