Jahrestag

Jahrestag

Am Freitag, dem 13. März 2020 hat für mich Corona so richtig begonnen.
Wie für viele andere auch.
Ich habe die Bedrohung vorher nicht in der vollen Bandbreite realisiert.
So wie viele andere auch.

  • Virus
    Es ist wohl gekommen, um zu bleiben. Die Hoffnung, dass es sich wieder vertschüsst, müssen wir wohl begraben. In der Zwischenzeit gibt es Mutationen, die uns das Leben und den Kampf dagegen noch schwerer machen.
  • Mutation
    Sowohl die britische als auch die südafrikanische Mutation des Virus haben sich in den letzten Monaten verbreitet. In dem Zusammenhang darf man sich durchaus fragen, warum in Zeiten wie diesen Briten in Tirol eine Schilehrerausbildung machen dürfen oder warum plötzlich so viele Nebenwohnsitze begründet werden. Obwohl …. die britische Mutation wäre trotzdem bei uns gelandet. Reisen werden als geschäftlich getarnt, Urlaub machen geht ja nicht wirklich.
  • Urlaub
    Ein ganz großes Thema. Mich da kurz zu fassen fällt mir schwer, zumal hier im Sommer doch noch einiges möglich war und im Winter letztendlich nur noch Tagesausflüge. Was für die Tiroler freie Schipisten für die Einheimischen bedeutet und für die Niederösterreicher überfüllte Parkplätze, wo eigentlich keine sind. Hotels sind zu, die Arbeitslosigkeit ist vor allem in diesem Bereich massiv gestiegen.
  • Arbeitslosigkeit
    Kurzarbeit gibt es nach wie vor und trotzdem mussten in der Zwischenzeit viele Mitarbeiter entlassen werden. Besonders im Tourismus ist das zu merken. Es fehlen nicht nur die Urlauber, auch Kongresse und Großveranstaltungen finden nicht statt. Diese werden auch so bald nicht stattfinden, nachdem die Vorbereitung ihre Zeit braucht. Planungssicherheit kann derzeit niemand bieten.
  • Planungssicherheit
    Wie oft wurde im letzten Jahr die Marschrichtung geändert? Unzählige Male. Natürlich leidet die gesamte Wirtschaft darunter, aber auch die Kinder und Jugendlichen. Über die Schule wird viel diskutiert.
  • Schule
    Die SchülerInnen und StudentInnen sind gerade im dritten Corona-Semester. Sicher funktioniert das Home Schooling in weiten Bereichen besser als noch vor einem Jahr. Doch gibt es Defizite, die nicht aufzuholen sind. Für die heurigen „Coronanten“ hat man neue Regeln, man versucht aus dem letzten Jahr zu lernen. Und in den Schulen wird getestet, was das Zeug hält.
  • Testen
    Die Eintrittstests werden über die Hintertür und die menschliche Eitelkeit etabliert. Wer zum Friseur will, muss zum Test. Tests gibt es auch für das Wohnzimmer. Die darf man sich in den Apotheken gratis abholen, sofern sie dort überhaupt verfügbar sind. Die Kulturbranche pocht darauf, dass auch sie mit Eintrittstests wieder öffnen darf.
  • Kultur
    Die steht still. Ist Face To Face nicht vorhanden. Es gab ein ewiges Auf und Ab. Konzepte wurden vorgelegt und mussten wieder verworfen werden. Es hagelt Absagen und Verschiebungen. Wohin? Keine Ahnung? Eine Öffnung ist nicht in Sicht. Kultur findet über Fernsehen und Internet statt. Online, denn viele Veranstaltungen werden in Veranstaltungsstätten aufgenommen und übertragen.
  • Online
    Aus der Not wurde eine Tugend und ist in manchen Fällen trotzdem nur der Notnagel. Webinare gibt es zu allen möglichen und unmöglichen Themen, ob beruflich oder privat. Online nehmen an manchen Veranstaltungen aber manchmal mehr Menschen teil, nachdem An- und Abreise ja wegfällt. Und gleichzeitig ist es seelenlos. Ohne Feedback, wenn es ein Webinar/Vortrag ist. Handelt es sich um ein Videomeeting, ist es auch nicht immer leicht, weil die Kommunikation nicht einfach ist. Viele arbeiten im Home Office.
  • Home Office
    Das ist wohl auch gekommen, um zu bleiben. In ganz vielen Bereichen ist Home Office mittlerweile ganz normal, wo man es vor einem Jahr noch für unmöglich gehalten hat. Ich für meinen Teil liebe es und komme sehr gut damit zurecht. Zu Hause muss ich auch keine Maske tragen, nur wenn ich unterwegs bin, muss ich mich verhüllen.
  • Verhüllungsgebot
    Wo man 2017 unter großem Aufsehen das Gesetz zum Verhüllungsverbot in Kraft gesetzt hat, besteht heute Maskenpflicht in vielen Bereichen. FFP2-Masken sind Verpflichtung und man hat sich mehr oder weniger dran gewöhnt, auch wenn es nach wie vor Menschen gibt, die die Maske irgendwie tragen. Oder sie ablehnen, wie die Aluhutträger.
  • Aluhutträger
    Ein Thema, welches mir Aggressionen bereitet. Menschen, die nach wie vor behaupten, dass es das Virus nicht gibt und wir alle gechipt werden sollen. Die dafür gewaltbereit gemeinsam mit Rechtsradikalen auf die Straße gehen. In mir steigt es hoch, ich vergesse meine gute Erziehung und könnte schreien: „Geht’s s….!“
  • Klopaier
    Das bringt mich immerhin zum Schmunzeln. Die Deutschen und die Österreicher haben Klopapier gehortet, im Gegensatz zu anderen Ländern, deren BewohnerInnen um Wein und Nudeln gelaufen sind. Die österreichische Post hat im Oktober 2020 dann eine Corona-Briefmarke auf Klopapier mit dem Babyelefanten drauf rausgebracht.
  • Babyelefant
    Dieser ist im Laufe des Jahres gewachsen und bestimmt nun einen Abstand von mindestens 2 Metern. Der Abstand muss drinnen wie draußen eingehalten werden, was natürlich die Ausübung vieler Sportarten unmöglich macht.
  • Sport
    Indoor-Sport ist verboten, aber auch der Mannschaftssport im Freien ist aufgrund der Abstandsregeln noch nicht wieder erlaubt. Es gibt sie trotzdem! Jene Menschen, die keinen Corona-Speck angesetzt haben, die – indem sie zu Laufen begonnen oder das Fahrrad ausgemottet haben – ihre Figur erhalten oder sogar gestählt haben. Viele Menschen haben jedoch mehr Kurven aufzuweisen.
  • Kurven.
    Die Kurven der täglich präsentierten Grafiken haben sich im Vergleich zum letzten Jahr geändert. Heute wäre man mit einem Anstieg der Zahlen wie im Frühjahr 2020 überglücklich. Das war ein Kurverl im Vergleich zu heute. Also Bisamberg gegen Großglockner oder so. Wobei man ja nicht vergessen darf, dass heute wesentlich mehr getestet wird und somit auch wesentlich mehr Menschen gefunden werden, die das Virus in sich tragen. Da wird wohl nur die Impfung helfen.
  • Impfung
    Seit Jahresbeginn ist sie angekommen und die Devise ist, impfen was geht. Leider geht es in Österreich nicht so gut mit den Impfungen voran, wie es wünschenswert wäre. Hinzu kommt eine immense Bürokratie, die bei der EU beginnt und im Gemeindesaal aufhört. Es läuft schleppend und wir können alle nur hoffen, dass uns nicht die nächsten Mutationen überrollen.
  • Hoffnung
    In der Zwischenzeit ist es so, dass tatsächlich jeder jemanden kennt, der an Corona gestorben ist. Aber es ist auch so, dass jeder jemanden kennt, der bereits geimpft ist.

Also begraben wir nicht die Hoffnung, sondern halten wir uns an die Hygienemaßnahmen und lassen wir uns impfen. Sobald es halt geht!

An dieser Stelle möchte ich mich für eine ganz spezielle Erinnerung an dieses Jahr bei Sabine Brezina und Johann Ederer bedanken. Eines dieser Unikate gehört mir! 😉

(Design by Johann Ederer, Foto by Sabine Brezina)

2 Replies to “Jahrestag”

  1. Mona, immer wieder begeistert mich wie du großartig die Dinge auf den Punkt bringst…was manche denken….das kannst du in passende Worte fassen👍👍

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