#Jahresrückblick

#Jahresrückblick

Mit meinem Jahresrückblick ist es so wie mit vielem anderen:
Ich bin ein wenig hinten nach, vor allem, weil ich mir auch vorgenommen hatte, meine eigenen Beiträge in diesem Bereich des Blogs nochmals zu lesen, um rückblickend zu schauen, wie es war. Manches hat mich wieder zum Lachen gebracht, manches eher zum Weinen und manches hat mir die Luft zum Atmen genommen.

Offene Fragen sind:

Wer hat denn nun Bücher für mich gelesen im Lockdown?
Wo es doch immer heißt, wir alle haben so viel Zeit zum Lesen.
Wie ist es mit all den Aufräum- und Renovierungsarbeiten?
An meinem Keller hat sich nicht viel geändert.
Ich bin weder zum Bücherlesen, noch zum großen Ausmisten gekommen.

Bild Quelle Pixabay


Doch ist es ja nicht so, dass ich 2020 gar nichts geschafft habe.

Geschafft

Meine berufliche Herausforderung war, dass ich meinen Arbeitsbereich, der komplett auf Office ausgerichtet war, ins Home Office transferiere. Auf den ersten Blick nicht so schwer, arbeite ich doch im Büro mit einem Laptop. Doch müssen viele Abläufe adaptiert werden, um reibungslos zwischen Office und Home Office wechseln zu können. Es sollen ja keine Daten verloren gehen. Der Arbeitsablauf sollte möglichst flüssig bleiben. Dies ist geschafft. Telefonisch bin ich nun auch im Home Office erreichbar. Und … jubel … auch dieses Telefon hat einen Ausschaltknopf!

Meine ehrenamtliche Herausforderung war mein Job beim Elternverein des TGM. Ich bin nach wie vor Schriftführerin. Mein Sohn hat im letzten Jahr maturiert, ein Coronant sozusagen, wie ich es zu nennen pflege. Mangels Möglichkeiten eine Hauptversammlung abzuhalten, war es auch nicht möglich meine Funktion abzugeben. Einfach hinwerfen ist nicht meines, so walte ich trotzdem noch meines Amtes. Im Laufe meiner Tätigkeit hatte ich mich um den Aufbau der Homepage und um die Einrichtung eines Newsletters gekümmert. Mir hat beides viel Spaß gemacht, auch wenn es mich viel Zeit gekostet hat. Ich habe dabei aber auch viel gelernt. Mit dem Newsletter konnten wir während dem Lockdown viele Eltern informieren und erreichen. Das freut mich natürlich sehr.

Und privat?

Gesundheitlich war 2020 ein herausforderndes Jahr. Nicht für mich persönlich, aber in meinem familiären Umkreis. Es hat dazu geführt, dass ich vermehrt in Kärnten gewesen bin, um meine Eltern zu unterstützen. Mit Corona nicht immer ganz einfach, doch lässt sich eine Maske auch im Haus tragen und vor allem im Sommer kann man sich gut auch draußen bewegen. Dies ist jetzt im Winter etwas schwieriger. So haben wir darauf verzichtet, nach zu Weihnachten nach Kärnten zu fahren und warten noch ein wenig auf bessere Zeiten.

Gerade rechtzeitig zu Silvester habe ich mein Schachspiel herausgekramt und wir haben mit meinem Mann Schach gespielt. Das Brett mit den Figuren habe ich auf meiner Maturareise in Leningrad gekauft. Ein paar Figuren sind wohl im Laufe der Umzüge verloren gegangen und so wurden sie kurzerhand ersetzt.

Außerdem habe ich das Kartenspiel wiederentdeckt. Tarock habe ich in Frankreich kennengelernt und als ich dann 1997 nach Wien zurückgekommen bin, habe ich mich einer Königsruferinnen-Gruppe angeschlossen (Das kleine „i“ stimmt, wir waren nur Damen.). Dieses Mal spielen wir im Kreise der Familie.

Der Kopfhörer – den ich mir zur Abschottung gekauft habe – hat mich dazu gebracht, Podcasts zu hören und mich mit unterschiedlichsten Audios zu beschäftigen. Die Gedankenreisen, die ich mit deren Hilfe mache, tun mir unheimlich gut.

Ich liebe es Fotobücher zu gestalten. Geburtstage bieten sich an, 18 Jahre meines Sohnes haben sich in 7 Büchern manifestiert. Dieses Projekt ist glücklicherweise schon längst abgeschlossen. Bald könnte ich den nächsten Band beginnen. Auch sonst fehlt noch einiges. Ich habe heuer immerhin das Fotobuch von Korsika vollendet. Dort sind wir 2018 gewesen. Doch es fehlt noch die Reise in die USA, Schottland, Frankreich mit Paris. Es gibt noch andere Fotobuch-Projekte, die derzeit in meinem Kopf sind, aber noch weit davon entfernt auf Papier gebannt zu werden. Gerade jetzt rechtzeitig am 31.12.2020 habe ich noch das Fotobuch von Schweden fertig gestellt. Die Reise von 2016, was heißt, dass die Skandinavien-Tour von 2019 noch darauf wartet in Form eines Fotobuches festgehalten zu werden. Diese Tour gibt es wenigstens hier im Blog nachzulesen.

Was den Blog betrifft, habe ich einige Beiträge geschrieben. Auch hier ist der Weg das Ziel. Ich schreibe, lese, überarbeite, lasse lesen, überarbeite und veröffentliche dann, auch das dauert seine Zeit. Wobei gerade das Veröffentlichen viel Zeit braucht, suche ich doch Bilder dazu, hänge nochmals meinen Gedanken nach und schreib die eine oder andere Zeile um. Es ist Zeit, die mir sehr wertvoll ist. Hier beschäftige ich mich mit Themen, die mir wichtig sind.

Übrigens … mein Plan – als ich diesen Blog eröffnet hab – wäre gewesen, einmal pro Woche eine der Geschichten zu einem der gespielten Golfplätze zu schreiben. Auch da ist mir Corona in die Quere gekommen. Die Frage ist, habe ich mein Ziel verfehlt? Sicher nicht! 😉 Wie heißt es so schön: glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Es kommt immer auf den Blickwinkel an. Ich habe 73 Beiträge und derzeit 10 Entwürfe verfasst.
Damit komme ich im Durchschnitt auf einen Beitrag pro Woche, seit es diesen Blog gibt. Aus diesem Blickwinkel liege ich genau im Plan.

Und nun zur Frage, wie es mir geht?

Hmmmmm …. eigentlich ganz gut, doch merke ich, dass sich vieles verändert hat. Was alles genau, darüber denke ich noch nach und werde berichten. Hier fällt mir vor allem dieses Gebet von Reinhold Niebuhr ein:

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Das bringt mich dazu, mir über die aktuelle Situation Gedanken zu machen.

Bild Quelle Pixabay

In der Zwischenzeit gehört die Maske zum gewohnten Bild. Wir sind mitten im dritten Lockdown, der am 26. Dezember begonnen hat. Davor gab es am 24. und 25. Dezember 2020 Lockerungen und mehr Möglichkeiten der Begegnung. Im Endeffekt waren es an beiden Abenden zehn Menschen aus zehn Haushalten, die sich treffen durften. Die Auswirkungen der Lockerung zeigen sich jetzt langsam in den Zahlen.

Zu Silvester gab es wieder weitreichende Beschränkungen und das war sicher gut so. Wobei das viele nicht abgehalten hat, trotzdem auf den Stephansplatz zu gehen, um dort die Pummerin direkt zu hören. Feuerwerke wurden trotzdem abgeschossen und das nicht nur auf eigenem Grund und Boden, wo es erlaubt gewesen wäre. Nicht so viel wie in den sonstigen Jahren, aber ganz ruhig war es nicht. Nur der Nebel in Wien hat verhindert, sich hier das Spektakel anschauen zu können.

Massen beim Freitesten?

Der Plan der Regierung wäre gewesen, ab dem 18. Jänner 2021 Möglichkeiten zum Freitesten zu schaffen. Das Gesetz wurde mangels Zustimmung der Opposition nicht beschlossen. Im NEIN war sich die Opposition einig, nicht jedoch in der Begründung für das NEIN. ExpertInnen sagen, zum Glück für die Regierung wurde das Gesetz gekippt, da es noch äußerst unausgegoren gewesen ist. Das zeigt zwei Dinge: erstens, dass in der Politik schon lang nicht mehr an einem Strang gezogen wird, was die Marschrichtung zur Bekämpfung der Pandemie betrifft und zweitens, dass die Vorwürfe, die Regierung hätte wirkungsvolle Maßnahmen verschlafen, offenbar ihre Berechtigung haben.

Die Frage, die sich mir trotzdem immer wieder stellt ist, was und wann hätten sie etwas anders machen müssen. Die Frage stellt sich mir beim Blick über den Tellerrand ähm … besser gesagt, über die Landesgrenzen. Und hier direkt in die Lockdowns von Deutschland, Italien und Tschechien. Auch in Schweden stellt sich heraus, dass die ursprünglich gewählte Strategie nicht die Beste gewesen ist.

Wie wäre das nun eigentlich mit dem Freitesten gewesen?
Nach der Verkündigung, dass man sich freitesten wird können, haben weitere Diskussionen begonnen. Innenminister, Tourismusministerin und Gesundheitsminister richten sich gegenseitig über die Medien aus, dass doch jeweils die anderen dafür zuständig wären. Darauf aufbauend melden sich z.B. Theaterdirektoren und Hotelmanager, die – wahlweise – vehement ablehnen, die Tests zu kontrollieren oder es für gut durchführbar halten. Beim CheckIn müsste zusätzlich zum Pass oder eh schon personalisierten Theaterticket der Test kontrolliert werden. Zumutbar, sagen die Einen. Nicht zumutbar, sagen die Anderen. In beiden Gruppen sind beide Meinungen vertreten.

Quelle Pixabay

Offen bleibt die Frage, wie die unterschiedlichen Fristen für die Gültigkeit der Tests zu werten gewesen wären. Warum reichen einmal zum Betreten 48 h und ein anderes Mal darf der Test eine Woche alt sein? Also bleibt der Lockdown nun jedenfalls bis zum 24. Jänner 2021 bestehen.

Nun muss sich die Regierung einen anderen Anreiz einfallen lassen, um die Menschen in Österreich dazu zu bewegen, sich öfters testen zu lassen. Wir sehen, es sind weder Direktzahlungen noch Gutscheine geworden. Ich persönlich bin der Meinung, dass es ausreichend und auch wichtig ist, den Menschen die Möglichkeit zu geben, sich jederzeit gratis testen zu lassen. Der Staat muss dafür nicht bezahlen. Die Kapazitäten wurden ausgebaut und sind ein guter Weg für die Zukunft.

Ich weiß schon heute, wenn ich das nächste Mal nach Kärnten zu meinen Eltern fahre, werde ich mich jedenfalls testen lassen. Nur um ab dem 18. Jänner 2021 in ein Restaurant gehen zu können, hätte ich es nicht getan.

Es wird geimpft

In der Zwischenzeit ist auch der erste Impfstoff in Österreich angekommen und spaltet die Nation. Die Regierung erntet Prügel. Ihr wird vorgeworfen, auch hier geschlafen zu haben. Den Hinweis auf den sich in Ausarbeitung befindlichen Impfplan will niemand hören. Alles zu spät, sagen die KritikerInnen. Dieser müsste schon längst stehen. Vergleiche werden gezogen. In anderen Staaten sind schon Millionen Menschen geimpft. Israel ist das Vorzeigeland und befindet sich doch selbst gerade in der dritten Welle.

Auch sonst sind es alles Staaten außerhalb der EU, die schneller in der Zulassung der Impfstoffe gewesen sind. Die Mitgliedsstaaten der EU haben sich zu gemeinsamen Verhandlungen und Einkauf für die unterschiedlichen Impfstoffe verständigt. Großbritannien ist autark und impft auch schon.

Quelle Pixabay

Bei uns beginnt man erst jetzt in Altersheimen, Pflegeheimen, Krankenhäusern u.ä. Für Otto Normalverbraucher über 80 soll es ab März losgehen, dann geht der Stufenplan weiter. Das hat auch mich schockiert. Bei allem Verständnis für die notwendige Planung, die äußerst aufwändige Logistik und allem Organisatorischen, was beachtet werden muss: Österreich hat mittlerweile über 6000 Corona-Tote. Wenn in diesem Tempo geimpft wird, werden es wohl noch einige mehr.

Wobei … das war gestern. Während ich diesen Artikel schreibe, verkündet der Bundeskanzler, dass nun doch gleich und sofort weiter geimpft wird. Denn es sollen keine Impfdosen im Gefrierschrank unnötig lang herum liegen. Also ein erneutes Mal, dass der Bundeskanzler mit einer Meldung an die Öffentlichkeit geht, wo man nicht genau weiß, ob die zuständige Behörde das überhaupt auch schon weiß, was er da so verkündet.

Verordnungen

Was die Gesetze betrifft, erinnern wir uns an die Aussage unseres Bundeskanzlers, dass eh alles vorbei sein wird, bevor der Verfassungsgerichtshof die Gesetze geprüft hat. Nun … einige der Gesetze des Frühjahrs wurden bereits für verfassungswidrig erklärt. Dies aus den unterschiedlichsten Gründen. Teilweise aber auch nur deswegen, weil sie nicht ausreichend begründet werden konnten.

Genau lesen muss man die Verordnungen sowieso. Und kann dann ohne weiteres danach handeln. Wenn Besuch in einem Haushalt nur von einer haushaltsfremden Person gestattet ist, dann darf ich mit meinem Mann meine alleinstehende Freundin derzeit nicht bei ihr zu Hause besuchen. In diesem Fall müsste wohl sie zu uns kommen. Aber ich könnte ohne weiteres gemeinsam mit meinem Mann nach Kärnten zu meinen Eltern fahren. Denn ich habe dort meinen Nebenwohnsitz. Somit ist nur mein Mann haushaltsfremd. Sind das Spitzfindigkeiten? Schlupflöcher? Vielleicht. Klar ist, dass nicht immer alles und jede Variante abgebildet werden kann.

Die Regierung hat wohl gelernt und versucht nun Verordnungen besser zu formulieren. Wer Spitzfindigkeiten betreiben will, wird es trotzdem tun. Mehr Sicherheit würde es der Bevölkerung geben, denn ich habe den Eindruck, dass wir irgendwie immer ein wenig hinterher laufen. Vielleicht wäre es auch gut, nicht ins Blaue irgendwelche Ankündigungen zu machen. Was soll denn das bitte? Ich als Bürgerin möchte mich darauf verlassen können, wenn es Maßnahmen gibt, dass die auch durchdacht und vor allem bis zum Ende gedacht sind. Ich denke, so wie mir geht es vielen Menschen in Österreich.

Wenn ich das letzte Jahr Revue passieren lassen, ist das passendste Bild zur Regierungsarbeit das Folgende:

#Jahresrückblick

Und doch habe ich Verständnis, denn schaue ich in die Nachbarstaaten oder auch andere Länder der Welt, sehe ich das gleiche Bild. Es wird etwas versucht. Es wird etwas beschlossen. Es wird verworfen. Und das Spiel beginnt von neuem.  So wird es wohl noch eine Zeit weiter gehen.

Bis dahin werden Impfgegner, Aluhutträger, Rechtsradikale, Maskenverweigerer und Sonstige weiterhin auf die Straßen gehen und demonstrieren. NEIN zu sagen und DAGEGEN zu sein ist noch keine Strategie. Das sei hier festgehalten.

Apropos festhalten und Podcast. Sehr empfehlen kann ich die Kopfnüsse von Christian Nusser. Einer meiner Lieblingspodcasts. Und hier passend zum Thema:

Geheimcode 4.694 (05.01.2021) – Christian Nusser

2 Replies to “#Jahresrückblick”

  1. Liebe Mona, danke für deine Gedanken, Ansätze und Überlegungen. Vieles davon kann ich sehr gut nachvollziehen und erinnere mich an manches, dass du dankenswerter Weise bei unseren Spaziergängen schon mit mir geteilt hast. Auch deine Herangehensweise an das Schreiben eines Beitrages finde ich spannend, weil so weit weg von meinem Weg – aber diverse Ansätze sind doch das Salz in unserer Suppe 😉 Alles Liebe Sabine

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