Herbstferien in den USA – Teil 2

Herbstferien in den USA – Teil 2

(Teil 1)

Dienstag, 30.10.2018

Abreise aus NY. Ursprünglich hatten wir ja vor, öffentlich zum Autoverleih zu fahren, das U-Bahnticket hatten wir und es schien gut erreichbar zu sein. Nachdem wir in den paar Tagen davor aber mehrmals festgestellt haben, dass sowohl Zeit als auch Entfernung ein relativer Faktor ist, vor allem wenn man in NY öffentlich unterwegs ist, haben wir uns ein Taxi rufen lassen.

Allein die U-Bahn-Fahrt hätte wahrscheinlich eine Stunde gedauert und dann noch mit dem Bus, der auch ein ganzes Stück vom Verleih weg seine Station hat. Abgesehen davon gibt es kaum Lifte und mit den Koffern wäre es doch eher beschwerlich gewesen. Doch die Investition von 55,- Dollar hat sich gelohnt! Um 6:00 h raus aus dem Hotel, sind wir um 7:00 h nach Erledigung aller Formalitäten im Auto gesessen. Was im Endeffekt trotzdem bedeutet hat, im New Yorker Frühverkehr durch Manhattan zu fahren. Aber Willi ist großartig im Fahren, mein Talent liegt im Navigieren und nach einer Stunde waren wir durch und somit um 10.00 h in Philadelphia. Wir sind über die Interstate 91 und über die Delaware Bridge gefahren.

Wir haben das Auto in einer Parkgarage in der Nähe vom Hotel abgestellt. Wir konnten zwar einchecken, die Zimmer aber noch nicht beziehen. Ich hatte so umgepackt, dass wir nur einen Koffer mitnehmen mussten. Das sonstige Gepäck blieb im Auto. Hätte es jemand geknackt, wäre es Pech gewesen und dieser Jemand hätte als Beute nur Schmutzwäsche und ein paar Souvenirs ergattert. Alles andere hatten wir natürlich mit.

Nach dem Check In sind wir ins Zentrum gefahren und haben uns die Liberty Bell angeschaut. https://de.wikipedia.org/wiki/Liberty_Bell

Für die Tour durch die Stadt haben wir wieder einen Big Bus genützt.

Die Guides fragten ja meist, von wo die Leute sind. Aus Wien kommend hatte der Guide eine besondere Geschichte für uns parat. Er hat aus auf die Pegasusse aufmerksam gemacht. https://www.pleasetouchmuseum.org/
Sie wären lt. dem Guide für die Wiener Staatsoper geplant gewesen. Den Wienern waren sie aber zu klein, daher wurden sie verkauft und mussten auswandern nach Amerika.

Eine besondere Station ist für Rocky-Fans natürlich das Museum of Art. Manuel ist über die Stiege vom Museum of Art gelaufen, wie anno dazumal Rocky. Das ist Kult! Wenn man dort ein wenig steht und die Leute beobachtet, sieht man viele raufhirschen.


Wir sind dann noch zum Observation Center gefahren, um den Ausblick über die Stadt zu genießen. Mitten zwischen (Deko-)Fledermäusen und Spinnen. Es war ja Halloween.
Danach haben wir die Koffer geholt.

Gewohnt haben wir ganz zentral im Marriott. Wir hatten sehr schöne große Zimmer, Ausblick auf das Rathaus. Aber WLAN (im Zimmer) war extra zu bezahlen. Das verstehe ich nicht. Oft sind es die eher besseren Hotels, die für WLAN extra Geld verlangen. Das kann doch eigentlich nicht die großen Kosten verursachen. Oder ist die Kalkulation, wer sich ein teureresHotel leisten kann, kann auch extra für WLAN zahlen? Lustig fanden wir, dass wir im gleich neben dem Hotel liegenden Hard Rock Cafe Zugang zum Marriott-Conference-WIFI hatten. Übrigens besser als in der Hotellobby. Wir haben im Hard Rock Cafe gegessen und Manuel bekam sein obligatorisches T-Shirt.

Mittwoch, 31.10.2018

Wir sind wieder früh los, weil wir ja einiges vor hatten. Unser Ziel: www.westwoodgolfclub.com/
Zu unseren Urlauben gehört ja in der Zwischenzeit eine Golfrunde dazu.
Es war mein 10. Land und der 52. Club, in dem ich gespielt habe.

In Amerika geht kaum wer zu Fuß in den Clubs, alles mit Cart, habe ich mir sagen lassen. Wir wollten uns sowieso eines nehmen. Damit Manuel allerdings mit auf die Runde gehen durfte, mussten wir auf Grund der Versicherungsbestimmungen ein zweites Cart buchen und ein Greenfee für ihn bezahlen, obwohl er nicht gespielt hat. Aber egal … so hatte ich meinen eigenen Caddy für diese 18 Loch-Runde. Die Schläger, die wir bekommen haben, waren … na ja. Aber auch egal! Es hat viel Spaß gemacht.

Nach der Runde ging es ratzfatz weiter nach Washington. Der Plan war, das Auto noch am gleichen Tag abzugeben. In Washington wollten wir öffentlich unterwegs sein Die Vermietstation hatte aber nur bis 18:00 h offen.

Über den Highway geht es ja – trotz Geschwindigkeitsbegrenzung auf 65 m/h – relativ schnell. Doch Stau um Baltimore herum, eine gesperrte Straße, Stau vor Washington und die Zeit verrinnt wie im Fluge. Der Zeitpuffer von etwas mehr als eine Stunde ist dahin geschmolzen. Um 17:55 h sind wir dann knapp vor dem Ziel, aber gerade noch auf der falschen Strassenseite. Ich rufe: „Da ist es!“ und zeig auf das Schild der Autovermietung. Willi macht eine – sagen wir – etwas kreative Kertwende (die Straße dort war sehr breit und die Ampel in 50 m Gott sei Dank rot!) und wir fahren in die Einfahrt ein. Es war also wieder ziemlich knapp, aber es hat geklappt. Schnell unsere Sachen zusammengesucht. Da wurde das Licht in der Garage schon abgedreht, Schlüssel abgegeben und raus bei der Tür. Dann wurde hinter uns zugesperrt. Es war ja Halloween und die wollten weg.

Am nächsten Tag war der Laden zu, wir hatten den Feiertag im Vorfeld gar nicht realisiert. Wir hätten nicht gewusst, wo wir das Auto einfach abstellen hätten können, an der Straße war keine Parkmöglichkeit und eine Schlüsselbox war nicht zu sehen. Das nächste Glück war, dass wir das Auftanken bereits beim Abholen dazu gebucht hatten. Die Zeit zum Tanken hätten wir da sicher nicht mehr gehabt. Mein Akkupack ist als Souvenir im Auto geblieben. Aber egal. Das ist im Vergleich zu den Kosten, die eine verspätete Abgabe verursacht hätte, zu verschmerzen.

Also … Lektion Nummer drei: sich im Vorfeld zu Feiertagen und Öffnungszeiten im Urlaubsland Gedanken machen. Wenn man selbst in Urlaub ist, haben die anderen vielleicht auch frei.

Von dort sind wir zur nächsten Straßenecke gegangen, haben ein Taxi heran gewunken und sind zum Hotel gefahren, mein erstes Mal in einem Hilton! Die Unterkünfte auf unseren Reisen bestehen immer aus einem Mix aus „guten“ Hotels und günstigen Unterkünften. Auch hier: schönes großes Zimmer, aber WLAN ganz überraschend gratis.

Angesichts Halloween hätte es sich angeboten, noch in die Stadt zu gehen, aber wir waren allesamt ziemlich erledigt, so dass wir dann einfach im Hotel geblieben sind. Wir hatten für die nächsten Tage ja noch einiges vor.

Donnerstag, 1.11.2018

Wir haben uns ein ausgiebiges Frühstück im Hotel gegönnt. Wir sind dann zu Fuß zur relativ nahen Union Station gegangen und haben uns dort einen Big Bus geschnappt. Gebucht haben wir für 2 Tage übers Internet. Angesichts der Entfernungen, die auch in Washington zurück zu legen sind, war es jedenfalls notwendig, nicht nur per pedes unterwegs zu sein. Mit dem Leihauto hätte es sowieso wenig Sinn gemacht. Und statt mit der Metro haben wir den Big Bus als unser Fortbewegungsmittel auserkoren. Mit ein wenig Planung geht das gut.

Unser erstes Ziel war Arlington National Cemetery.
http://www.arlingtoncemetery.net/mrp-map.htm


Wir haben das Grab von Kennedy besucht. Und sind zum Grab vom unbekannten Soldaten gegangen.
Dort steht – wie an vielen solchen Stätten – eine Garde, wir haben auch ein „Changing the Guards“ gesehen. Gleich drauf mehrere Kranzniederlegungen mit Zeremonie. Eine Schule, irgendwelche Veteranen … mit Trompetenfanfaren und Brimborium, aber sehr schön und stimmungsvoll.

Ach ja … und die Hoffnung! Sie stirbt ja bekanntlich zuletzt. Begraben ist sie in Arlington (siehe Foto).

Mit dem Big Bus sind wir dann zurück zum Gedenkpark gefahren, der verschiedenste Monumente und Denkmäler beinhaltet. Hier reiht sich ein Monument an das andere. Um hier wirklich alles zu sehen, ist man lang unterwegs.

Wir haben gesehen

  • Lincoln Memorial
  • Korean War Veterans Memorial
  • Vietnam Veterans Memorial
  • Washington Monument (der Obelisk – war aber leider zu, sonst wären wir rauf)
  • und natürlich dieses langgezogene Wasserbecken, welches ein ganz beliebtes Filmmotiv ist.

Bei der von uns gebuchten Variante der Big Bus Tour hatten wir auch die Möglichkeit, mit dem Nachtbus durch Washington zu fahren. Wir haben dies gleich am ersten Abend ausgenützt. Die Tour war großartig und im Endeffekt war es auch gut so, denn am nächsten Abend hat es geregnet! Das Capitol haben wir mehrmals gesehen, bei Tag und Nacht. Drinnen waren wir nicht. Das bleibt aufgespart für ein nächstes Mal.

Freitag, 2.11.2018

Start mit Coffee to go und Kipferl als Frühstück auf dem Weg zur Union Station zum Big Bus.
Ich habe in Amerika nur schwarzen Filterkaffee getrunken, der wirklich sehr gut war (nachdem ich einen Espresso fast ausgespuckt hab. Ich bin ja starken Espresso gewöhnt, aber das war sogar mir zuviel).

Die erste Station haben wir beim Smithsonian National Air and Space Museum eingelegt. Dort haben wir ein Stück Mondstein berührt!

Dann sind wir weiter gefahren und haben unsere Tour durch den Gedenkpark fortgeführt mit

  • Thomas Jefferson Memorial (mit einer Angelobung oder Beförderung, das wissen wir nicht so genau. Es waren paar Soldaten in Uniform, jedenfalls sahen wir strahlende Gesichter.)
  • Franklin Delano Roosevelt Memorial
  • World War II Memorial
  • Martin Luther King Jr. Memorial


Von dort aus ist es dann auch nicht mehr weit bis zum Weißen Haus. Da kommt man nicht wirklich ran – jedenfalls war es damals so. Wir haben also nur über den Zaun geschaut. Der National Christmas Tree war schon aufgestellt und der ist – sorry – irgendwie mickrig. Kann mit dem vor dem Wiener Rathaus definitiv nicht mithalten. All die jährlichen Motschkerer bei uns sollten sich den Baum in Washington anschauen und den Schnabel halten!

Ein Hard Rock Cafe Leiberl für Manuel musste natürlich auch in Washington sein.
Auf dem Weg dorthin musste ich dringend auf’s WC. Öffentliche Toiletten sind Mangelware und in einem Lokal (egal ob Fastfood oder was Besseres) darfst das WC nur benutzen, wenn Du Kunde bist. Da sind sie allesamt hart und unfreundlich! Ich hätte ja auch einen Kaffee gekauft, um rein zu können. Aber da war dann grad nix außer einem Kinocenter. Der Typ am Eingang war ziemlich überfordert wegen meiner Frage – ist ihm wohl noch nie passiert. Er hat einen Vorgesetzten gerufen, der hat uns dann angesichts meines verzweifelten Gesichtes rein gelassen. Im wahrsten Sinne der Wortes „erleichtert“ ging es dann weiter.

Dazu passend habe ich begonnen, etwas zu sammeln!
Bei einer Freundin hab ich vor ein paar Monaten gesehen, dass sie aus den unterschiedlichsten Ländern Klopapierrollenhalter hat. Das will ich auch! Aus Korsika hatte ich mir schon einen mitgenommen. Nun wollte ich aus den USA auch einen. Es war gar nicht leicht, einen zu finden, doch wir haben es geschafft.

Samstag, 3.11.2018

Reisetag. Auschecken mussten wir erst um 12:00 h.
Manuel durfte ausschlafen. Willi und ich haben einen Spaziergang gemacht. 2 km vom Hotel entfernt liegt ein alter Friedhof.
http://prospecthillcemetery.org/
https://www.theglenwoodcemetery.com/
Eigentlich sind es drei, die nebeneinander sind, der Dritte hat keine Homepage.

Die Amerikaner sind es wohl nicht gewöhnt, zu Fuß zu gehen. Wir wurden unterwegs mehrmals angesprochen mit dem Hinweis, wo die nächste Busstation ist. Aber wir haben uns nicht beirren lassen und sind zu Fuß weiter. Das war dort auch richtig schön. Tolles Licht am Vormittag und ein richtig schöner Friedhof.

Knapp vor 12:00 h waren wir wieder im Hotel, haben Manuel und unser Gepäck abgeholt und sind los zum Flughafen. Eine U-Bahnstation war in der Nähe. Wir hatten Zeit genug, so sind wir öffentlich gefahren, zuerst Metro nach Whiele-Reston Est und dann mit einem Shuttlebus. Wir sind von Dulles National Airport weggeflogen.

Bis zum Einchecken mussten wir noch warten. In einem Shop hab ich 2 Ansichtskarten für unsere Eltern gekauft. Allerdings gab es keine Briefmarken. Am Informationsschalter saß eine ganz nette, äußerst hilfsbereite alte Dame. Sie hat mir dann aus ihrer privaten Handtasche Briefmarken geschenkt. Geld durfte sie keines nehmen, ich hätte sie ihr auch abgekauft. So habe ich mit meinen letzten Dollars ein paar Blümchen gekauft und mich bei ihr bedankt! Sie hat sich sehr gefreut, wir haben dann ein wenig geplaudert. Sie war schon 5x in Wien und liebt Österreich!

Abflug war um 19:25 h. Eigentlich wollte ich schlafen, aber das wollte nicht recht klappen, so war wieder Filmschauen angesagt. Der Service von British Airways war sehr gut. Jedenfalls bis London, wo wir um 6:15 h Ortszeit gelandet sind. Auf der Kurzstrecke nach Wien gab es wieder nichts. Mir tut da ja das Personal leid, weil die sich dann mit quengelnden Passagieren herumschlagen müssen. Für uns hatte ich wieder vorgesorgt. Jedenfalls sind wir wieder gut in Wien angekommen. In der Zwischenzeit war es Sonntag Mittag, 4.11.2018. Ein Zug fährt vom Flughafen direkt nach Floridsdorf, dann noch mit der Bim nach Hause und …

… gleich auf den Golfplatz!
Wir waren zwar ziemlich erledigt, aber etwas frische Luft und Bewegung wollten wir doch noch haben. Abgesehen davon soll es gegen Jetlag helfen, wenn man eher zur ortsüblichen Zeit ins Bett geht.

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