St. Andrews

St. Andrews

www.standrews.com

In St. Andrews zu spielen war ein besonderes Highlight. Wir haben 2015 unseren Familienurlaub in Schottland verbracht. Es ist wunderbar, wenn drei Menschen in solchen Themen wie Urlaub ähnlich ticken. Manuel hatte zu Weihnachten eine Spiegelreflexkamera bekommen und freute sich auf tolle Fotos. Willi hatte sein Weihnachtsgeschenk – einen Gutschein für eine Golfrunde in St. Andrews, der Wiege des Golfs – in der Tasche. Ich bin – wenn vielleicht sonst nicht immer pflegeleicht – beim und für Reisen leicht zu begeistern und immer offen für alles was kommt. Die Reise war wie üblich gut geplant und die Freude allgemein groß.

St. Andrews lag eigentlich am Ende unserer Route quer durch Schottland und war die einzige bereits im Vorfeld geplante Golfrunde. Auf dem Weg nach St. Andrews lagen aber Wick und Abernethy, wo wir schon mal geschaut hatten, wie das mit dem Golfen in Schottland ist.

Aber zurück nach St. Andrews. In St. Andrews sind wir am Sonntag angekommen. Natürlich haben wir sofort einen Abstecher zum Old Course gemacht und waren erstaunt, dass da Leute über das Greenfee wandeln. Stellt sich heraus, dass am Sonntag immer spielfrei ist und Besucher über die Fairways spazieren dürfen. Bekleidungsetikette ist außer Kraft, auch Jeans sind erlaubt. Souvenirshops sind geöffnet, man verschließt sich dem Geld der Touristen nicht. Allerdings ist das Clubhaus und sogar die Sitzbänke davor mit „Members only“ gekennzeichnet. Erst seit 2007 darf auch das „Women’s Open Championship“ hier ausgetragen werden.

Greenfees darf im Grunde jeder buchen, damals ab HCP -36. Ich hatte noch HCP -45, somit durften wir nicht auf dem Old Course spielen. Glücklicherweise verfügt St. Andrews über mehrere Plätze, der Castle Course war auch mir erlaubt und so wollten wir diesen in Angriff nehmen und hatten rechtzeitig gebucht. Die Greenfees am Old Course im Speziellen sind Monate im Voraus ausgebucht. Allerdings gibt es eine tägliche Lotterie, für die man sich anstellen kann, wenn jemand ausgefallen ist. Auch das ist etwas, was ich sonst nicht kenne.

Aber … auch im Golfclub Tuttendörfl kann man sich für ein paar Meter wie auf dem Old Course fühlen. Ist doch die erste Bahn dem ersten Loch vom Old Course nachgebaut!

Wir hatten an dem Vormittag Zeit genug, um uns zuvor schon die Stadt anzuschauen. Bei der Kathedrale hatte eine Musikkapelle Aufstellung genommen, mit Trommeln und Dudelsack einen Marsch gespielt und ist mit Musik durch das Gelände gezogen. Zwar ist die Kathedrale eine Ruine, doch stehen rundherum Reihen von Grabsteinen. Das war – auch wenn wir zuvor schon Dudelsackmusik gehört hatten – ein besonderes Erlebnis.

Das Wetter war – wie auch die Tage davor – ziemlich wechselhaft, es hat zwischendurch geregnet, dann hat es wieder aufgeklart, aber wir sind ja wetterfest.

Endlich war es soweit, zum Golfplatz zu fahren. Wir wurden äußerst freundlich empfangen. Das war das Erste, was mir aufgefallen ist. Kein Von-oben-herab! Wir waren willkommen! Dass Manuel mitgeht, war kein Problem. Im Gegensatz zu unserer Tour in Portugal am Val de Lobo, wo wohl nur die Reichen und Schönen spielen. Natürlich waren wir korrekt gekleidet mit Golfhose und den obligatorischen Kragenleiberln. Auch Manuel hatte dieses Mal von vornherein eines an. Mangels anderer Hose hat er seine karierte Pyjamahose an, was ja auch in keiner Art und Weise erkennbar war und somit auch niemanden gestört hat. Es wird jedoch Manuel noch viele Jahre zu einem amüsierten Statement verleiten.

Wir hatten Bags und Schläger bestellt, die standen schon bereit. Dieses Mal waren es keine zusammengestoppelten Schläger, sondern genau abgestimmt. Wir durften ausprobieren, ob sie auch tatsächlich passen. Am ersten Tee wurden wir eingewiesen und los ging es. Der erste Schlag wurde beobachtet und schon gab es das erste Lob. Auch unterwegs waren immer wieder Marshalls unterwegs, die nachgefragt haben, ob alles OK ist.

Ein besonderes Erlebnis war aber auch das Gewitter, in das wir reingekommen sind. Mitten drin haben sich plötzlich schwarze Wolken über uns aufgetürmt. Wir waren nur mit Trolleys unterwegs und hatten kein Cart gebucht, weil wir ja diesen Rasen tatsächlich begehen wollten, um ihn voll auszukosten. Mit einem Cart hätten wir wenigstens ein wenig Dach über dem Kopf. In meinem Bag war glücklicherweise ein Schirm. Außerdem hatte ich noch meinen Knirps dabei und einen anderen kleinen Schirm. Notdürftig haben wir uns geschützt, doch wenn der Regen so quer daherkommt, nützt alles wenig. Wir waren pitschnaß. Aber … so schnell, wie die schwarzen Wolken gekommen sind, so schnell waren sie auch wieder weg und weiter ging es. Zwischen diesen beiden Bildern liegen ca. 20 Minuten!

Es war einfach herrlich auf einem dermaßen gepflegten Platz zu spielen. Der Castle Course ist ein Links-Course, d.h. er befindet sich in einer Dünenlandschaft. Ich erinnere mich mit großer Freude an diese Runde. Ob nun der Old Course oder nicht … vollkommen wurscht für mich. Auf diesem Rasen zu spielen war jedenfalls ein besonderes Erlebnis.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Webseite nutzt Cookies, um bestmögliche Funktionalität bieten zu können. Weitere Information

Auf dieser Webseite werden Cookies eingesetzt, kleine Dateien mit Konfigurationsinformationen. Sie helfen, individuelle Einstellungen zu ermitteln und spezielle Funktionen für die BenutzerInnen zu realisieren. Über die Browsereinstellungen sind Cookies dauerhaft deaktivierbar. Die Einstellungen für Cookies auf dieser Webseite sind auf "Erlauben". Durch die weitere Nutzung der Webseite bzw. durch Verwendung des "Cookies erlauben"-Knopfes, stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.

Schließen